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Chorgesang Postchor feiert 65. Geburtstag

Seinen 65. Geburtstag feierte der Gardeleger Postchor mit einem Konzert im Rathaussaal.

Von Petra Hartmann 27.06.2017, 03:00

Gardelegen l Es war ein vielfältiges Programm, das die Sänger unter Leitung von Anneliese Preuß einstudiert hatten. Den Auftakt machten malerische Naturschilderungen und Wanderlieder. Mit „O Täler weit, o Höhen“ und „Wie herrlich ist‘s im Wald“ erschufen die 15 Sängerinnen und Sänger die rechte Atmosphäre für einen Waldspaziergang, machten mit „Wer recht in Freuden wandern will“ Lust, selbst aufzubrechen und ließen mit „Leise zieht durch mein Gemüt“ schon ein wenig das Romantik-Thema anklingen, dem im weiteren Verlauf des Konzerts noch ein eigener Block gewidmet sein sollte. Hier erklangen Chorklassiker wie „Ännchen von Tharau“ und „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ oder auch das „Heideröschen“.

Wieviel Humor im Chorgesang und besonders in den Reihen des Postchors steckt, zeigte sich, als die Sänger das Kapitel „Vogelwelt“ aufschlugen. Da lachte zwischen den Chorreihen immer wieder der neckende Kuckuck auf, der indische Kakadu kniff ein Auge zu, und das kleine Entchen erfuhr zu seinem Leidwesen, dass die süßesten Früchte eben nur für die großen Tiere bestimmt sind.

Aber es war auch ein wenig Wehmut im Chor zu spüren. Immer wieder wurde an den kürzlich verstorbenen Chorleiter Bernd Werner erinnert, dessen Handschrift im Repertoire der Formation noch erkennbar ist. Zum Beispiel, als es galt, das Lied „Kumm, kumm, Geselle mien“ anzustimmen. „Bernd Werner hatte die Idee, die Frauen den Teil des Tenors singen zu lassen“, erzählte Moderatorin Christiane Exler. „Wir probten und meckerten. Das ist viel zu tief. Aber als wir dann die Stimmen zusammensetzten erstarb alles Gemecker.“

Eine Überraschung hatten die Kollegen vom Männerchor Eintracht Gardelegen für den Postchor vorbereitet: Sie formierten sich an der gegenüberliegenden Seite des Saales und brachten dem Gastgeber ein Geburtstagsständchen. Außerdem hatten sie als Geschenk ein Fässchen Bier und einige Sektflaschen mitgebracht.

Nicht nur für den Postchor, auch für einige Mitglieder gab es runde Jahrestage zu feiern. So wurde Viola Martin für 25 Jahre Chorgesang mit der silbernen Ehrennadel des Landeschorverbands ausgezeichnet. Erhard Kopf wurde für 30 Jahre Fördermitgliedschaft im Postchor geehrt. Christina Exler, Ingeburg Beyer und Helga Viering sind bereits seit 20 Jahren Chormitglied, Anneliese Preuß seit 15 Jahren und Marina Gerke seit fünf Jahren.

Mit einem besinnlichen „Der Mond ist aufgegangen“ und „Alles schweiget, Nachtigallen“ neigte sich das Konzert dem Ende zu und klang schließlich in einem kraftvollen „Jubilate“ aus. Kein Zweifel: Der Postchor ist noch da.