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Diskussion Zepig: „Das wird ein langer Prozess“

Über die künftige Preisgestaltung bei der Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses diskutierten die Ortschaftsratsmitglieder in Köckte.

Von Ilka Marten 27.06.2016, 03:00

Köckte l Die erste Debatte über das Köckter Dorfgemeinschaftshaus gab es schon während der Einwohnerfragestunde. Denn da hatte Inga Otte-Sonnenschein, Vorsitzende des Trägervereins der Kita Abenteuerland, angefragt, ob die Kinder und Erzieher künftig alle 14 Tage das Haus für eine Sportstunde nutzen könnten. Und prompt ging es gleich ums Geld. „Wir können nicht alles umsonst geben“, sagte Ortsbürgermeister Henry Seiler und reagierte damit auf einen Anwohner, der kopfschüttelnd angemerkt hatte: „Einmal sollen Kinder geboren werden und dann sollen Kita-Kinder dafür zahlen, wenn sie das Dorfgemeinschaftshaus mal nutzen wollen.“ Allerdings hatte die Vereinsvorsitzende gleich dazu gesagt, dass für die Nutzung etwas bezahlt werden könne.

Doch während dieser kurzen Debatte deutete sich bereits an, welch ein schwieriges Thema die Nutzungsentgeltverordnung für die Dorfgemeinschaftshäuser wird, das nach der Sommerpause die Stadtratsmitglieder beschäftigen wird. Bürgermeisterin Mandy Zepig, die Gast der Ortschaftsratssitzung war, sagte: „Das wird ein langer Prozess, Regelungen für die Dorfgemeinschaftshäuser zu finden.“ Denn es gibt extrem große Unterschiede: Belegungszahlen, Zuschussbedarf, Kosten für Verwaltung, Reinigung – fast in jedem Dorf wird das unterschiedlich geregelt.

Beim Köckter Dorfgemeinschaftshaus war es bisher so, dass sich Ortsbürgermeister Henry Seiler um die Verwaltung vor Ort kümmerte: Terminannahme, Schlüsselübergabe und Abnahme. „Pro Veranstaltung eine Stunde Aufwand“, rechnete Seiler vor. Er habe das bisher immer freiwillig gemacht, weil er das auch als Aufgabe des Ortsbürgermeisters gesehen habe, um die Kosten für das Haus möglichst gering zu halten, sagte Seiler. 60 Veranstaltungen gab es im vergangenen Jahr, dazu zählen allerdings auch die in der Köckter Kegelbahn mit. Seiler teilte den Ratsmitgliedern am Donnerstag mit, dass er nach viereinhalb Jahren zum 31. Juli sein Amt als Ortsbürgermeister niederlegen (wir berichteten) und damit auch nicht mehr das Dorfgemeinschaftshaus betreuen wird.

Auf eine konkrete Nachfolgelösung für die Verwaltung des Hauses ab 1. August konnten sich die Ratsmitglieder noch nicht einigen. Übergangsweise soll das die Köckterin übernehmen, die bisher vier Stunden im Monat zuständig ist, dass Haus nach Dorfveranstaltungen zu reinigen. Durchaus unterschiedliche Ansichten gab es im Köckter Ortschaftsrat zum Fragenkatalog der Stadtverwaltung, der den Ratsmitgliedern später Entscheidungshilfe bei der Frage nach Nutzungsentgelten sein soll. Mit Blick auf den Zuschussbedarf von 16 000 Euro pro Jahr sagte Torsten Polzin: „Fakt ist, dass wir im Minus sind. Irgendwas müssen wir machen.“

Einig waren sich Henry Seiler, Torsten Polzin, Eric Thieme und Martina Lenz nur über die Berechnungsgrundlage: Das sollen Quadratmeter sein. Die Kosten für Heizung und Wasser sollen umgelegt werden. Vereine sollen das Dorfgemeinschaftshaus einmal im Jahr kostenlos nutzen können. Keine Nutzungsgebühren sollen auch für Feiern wie Dorffeste oder die alljährliche Kinderweihnachtsfeier fällig werden. Diese Regelungen gibt es auch zurzeit in Köckte. Kurz zur Diskussion standen die monatlichen Rentnertreffen. Ein Vorschlag, auf den die Ortschaftratsmitglieder nicht näher eingingen: Jeder Rentner zahlt einen Euro pro Treffen. Alternative: eine Pauschale pro Jahr.

Wird das Dorfgemeinschaftshaus zurzeit gemietet, sind 100 Euro für den großen und 70 Euro für den kleinen Saal fällig.