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Ehrung Niederwildhege ist Volbers Leidenschaft

Für seine Verdienste um die langjährige Niederwildhege wurde der Estedter Berthold Volber nun auf Landesebene ausgezeichnet.

Von Ilka Marten 08.07.2016, 21:00

Gardelegen/Estedt l Er ist seit mehr als 50 Jahren aktiver Jäger – und hat in diesen vielen Jahren viel geleistet. Dafür wurde Berthold Volber vom Landesjagdverband bei der Delegiertenkonferenz vor kurzem mit der Verdienstnadel in Gold ausgezeichnet. „Berthold Volber ist seit mehr als 25 Jahren in seinem Niederwildrevier in vorbildlicher jagdlicher Art und Weise engagiert“, betonte Dirk Otte vom Vorstand der Jägerschaft Gardelegen.

Niederwild und Bodenbrüter bräuchten die offene Kulturlandschaft, den Landwirt und den Jäger, so Otte. Mittels Hecken, Feldgehölzen und Blühstreifen sollen die Bedingungen für Feldhasen, Rebhühner, Fasane, Krick- und Stockente und Feldlerchen verbessert werden. Doch Fuchs und Waschbär, Marderhund und Mink machen die Bemühungen zunichte.

Volber ist ein Vorreiter, denn wiederholt wartete er mit Spitzenergebnissen in der Raubwild- und Raubzeugbejagung auf. So konnte er zusammen mit seinem Bruder Kurt Volber und seinem Sohn in den vergangenen Jahren mehr als 500 Stück Raubwild und Raubzeug zur Strecke bringen. Der Rekord in der Waschbärenbejagung wurde von ihm und seinen Mitstreitern im vergangenen Jagdjahr mit 101 erlegten Waschbären auf 600 Hektar Fläche aufgestellt. Das bedeutet tagtäglich viel Arbeit für den Estedter.

Einen rasanten Anstieg beobachtete Volber seit dem Jahr 2008. Ab 2009 hat sich das Verhältnis zur Bejagung des Fuchses umgekehrt: Mit den Fallen fängt er inzwischen mehr Waschbären als Füchse. „Bei Feldhasen, Stock- und Krickenten und Fasanen ist der Bestand relativ stabil, aber nur aufgrund der täglichen Raubwild-und Raubzeugbejagung.“, ist Berthold Volber überzeugt

Da ist es auch kein Wunder, dass sein Revier immer mehr für die praktische Jungjägerausbildung genutzt wird, insbesondere für das Thema Raubwild und Fallensysteme. Sein Revier ist eines von drei Referenzrevieren des Landesjagdverbandes, in dem die Auswirkungen der Ausbreitung von Waschbär, Marderhund und Mink auf das heimische Niederwild und Feldvögel untersucht werden soll. Dazu gehört neben der Fallenjagd auch die Testung von besonders niederwildfreundlichen Saaten.

Im Februar 1965 begann die jagdliche Laufbahn von Berthold Volber. Neben verschiedenen anderen Funktionen war er langjähriges aktives Mitglied im Vorstand der ehemaligen Jagdgesellschaft Gardelegen. Als Hundeführer war Volber mehr als 45 Jahre als Führer Deutscher Drahthunde unterwegs bis er in den letzten Jahren auf Teckel umstellte und heute einen Münsterländer führt. Jahr für Jahr gibt er Hundeführern die Möglichkeit, in seinem Revier in Vorbereitung der Jugendprüfung die Hasenspur zu üben. Durch den guten Hasenbesatz in seinem Revier ist das nicht nur für den jeweiligen Hund ein besonderes Erlebnis.

Seine jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit der Niederwildhege und den Möglichkeiten Raubwild und Raubzeug nachzustellen, auch im Sinne der Meisterung immer komplizierterer Rahmenbedingungen, werden von ihm gern an alle Weidgenossen und insbesondere Jungjäger bei allen Gelegenheiten weitergegeben. So wurden im Laufe der Jahre durch seine Revierberichte jagdliche Veranstaltungen und Jägerkonferenzen in der Altmark zu echten Weiterbildungsveranstaltungen. Und das Thema Niederwildhege als wichtiger Bestandteil der zukünftigen Jagdpraxis ist mehr in den Fokus gerückt.

Otte: „Seine Persönlichkeit und sein jagdliches Engagement in allen Facetten der täglichen Jagdausübung können wahrhaft als Paradebeispiel eines überdurchschnittlich aktiven Mitglieds des Deutschen Jagverbandes bewertet werden.“