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Feuerwehr Nasse Hosen bei der Einsatzübung

25 Verletzte - dieses Einsatzszenario gab es am Sonnabendvormittag in der Median-Klinik für die Feuerwehr aus Kalbe.

Von Ilka Marten 09.04.2017, 21:00

Kalbe l Husten war ausdrücklich erwünscht. Und das machten die vermeintlichen Verletzten am Sonnabendvormittag gegen 10 Uhr im Schwimmbad der Median-Klinik dann auch reichlich. Das Übungsszenario für die Retter: Während des Freizeitschwimmens tritt ein unbekannter Stoff aus. 25 Personen klagen über Bewusstseinsstörungen, Atemstörungen und Reizungen der Atemwege. Mit André Müller und Thomas Klaus waren auch noch zwei Personen im Becken.

Und da fackelten Veikko Wengler und Ulf Lüdecke von der Ortsfeuerwehr Altmersleben dann auch nicht lange, gingen in voller Montur unter Atemschutz ins Becken und brachten die Männer ins Freie. Derweil gab es auch in der Sauna zahlreiche Verletzte, diese wurden von Mitgliedern und Betreuern der Jugendwehr sowie der Wasserwacht gespielt.

Im Einsatz waren die Ortsfeuerwehren Kalbe, Altmersleben und die Löschgruppe Kahrstedt mit insgesamt 25 Kräften. Dazu kam der Einsatzleitwagen aus Gardelegen, Rettungswagen aus Salzwedel, Klötze und Kahrstedt, Notärzte sowie der Sanitätszug des Altmarkkreises Salzwedel und die Hundestaffel des DRK: insgesamt 67 Helfer.

Ramón Rulff, Ortswehrleiter in Kalbe, zeigte sich beim Fazit zufrieden: „Die Grundstrukturen haben gut funktioniert. Die Einsatzbereitschaft aller war groß. Kleinere Fehlerquellen gab es beim Funk.“ Es sei aber auch erkennbar gewesen, dass der Rettungsdienst schnell an seine Kapazitätsgrenzen stoße, so Rulff. Als Hilfe – beispielsweise um Verletzte wegzutragen – könnte dabei die Alarmierung einer weiteren Feuerwehr hilfreich sein, so Rulff. Die Übung diene unter anderem dazu, die Zusammenarbeit der beteiligten Hilfsorganisationen zu stärken und Abläufe bei einem Massenanfall von Verletzten zu festigen

Als leitender Notarzt legte Dr. Daniel Graf die Behandlungs- und Transportpriorität fest. Dazu erhielten alle Verletzten, die zunächst in die Sporthalle der Median-Klinik gebracht worden waren, Einstufungskarten von grün bis rot.

Seit einem Jahr sei die Übung mit dem DRK-Kreisverband Salzwedel sowie dem Regionalverband der Johanniter-Unfallhilfe geplant gewesen, so Rulff. Und auch für die Median-Klinik „konnten wir an diesem Beispiel überprüfen, wie unsere Abläufe und Strukturen funktionieren“, sagte Jana Weinhold, Assistentin der Klinikleitung. Mit vor Ort waren auch Bürgermeister Karsten Ruth, Dezernatsleiter Hans Thiele vom Altmarkkreis, ein Vertreter der Polizei und zahlreiche Beobachter von der Feuerwehr, die jeden Schritt der Einsatzkräfte notierten und die Übung mit auswerteten.

Der Sanitätszug baute an der Klinik ein Zelt als Behandlungsplatz auf, danach war die Übung nach fast zwei Stunden Einsatzzeit offiziell beendet. Es folgte die Auswertung mit einem Mittagessen für alle Einsatzkräfte.