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Feuerwehr Wechsel in Wiepkes Wehrleitung

Nach Querelen innerhalb der Wehrleitung in Wiepke wurde am Freitag Vize Uwe Schlonsak zum neuen Chef der Wiepker Kameraden gewählt.

Von Gesine Biermann 22.01.2017, 20:00

Wiepke l Eigentlich hätte es nur eine ganz normale Jahressitzung werden sollen. Ganz unerwartet musste in Wiepke nun eine Wahl anberaumt werden. „Wer es noch nicht gehört hat: Es gab da Unstimmigkeiten innerhalb der Wehrleitung“, teilte Vizewehrleiter Uwe Schlonsak gleich zu Beginn der Versammlung am Freitagabend im Wiepker Feuerwehrgerätehaus mit. Wehrleiter Ronald Gaede habe bereits am 14. Dezember sein Amt niedergelegt. „Deshalb müssen wir heute wählen.“

Den Part des Wahlleiters übernahm dabei Stadtwehrleiter Sven Rasch. Und auch er kommentierte die Situation nur mit knappen Worten: „Schade, dass das so gekommen ist, und sehr schade vor allem, dass Ronald heute Abend nicht hier ist“, bedauerte Rasch. Immerhin sei er über 25 Jahre Wehrleiter in Wiepke gewesen.

Der Vorschlag für einen Nachfolger kam auf Raschs Nachfrage von Kamerad Lars Skeide – allerdings sehr zögerlich mit den Worten: „Na Uwe (Schlonsak) macht das, oder?“ Weitere Nominierungen gab es nicht. Skeides Vorschlag folgten dann einstimmig alle 25 anwesenden aktiven Kameraden. Uwe Schlonsak nahm die Wahl an: „Ich freue mich auf die Aufgabe für die nächsten sechs Jahre und werde mich bemühen, euch gut zu leiten“, versprach er. Auch Schlonsak bedauerte, dass sein Vorgänger Ronald Gaede nicht zur Versammlung gekommen war. „Ich habe noch ein Präsent für ihn und werde es ihm persönlich bringen“, versprach er.

Indes, die Gräben sind offenbar tief zwischen den beiden früheren ersten Männern in der Wiepker Wehr. Auch mehrere Vermittlungsversuche von Stadtwehrleiter Sven Rasch hatten das Zerwürfnis nicht beheben können. Ortsbürgermeister Hartmut Arp kritisierte in diesem Zusammenhang vor allem den Inhalt der schriftlichen Einladung zur Wahlversammlung: „Nach mehr als 25 Jahren hätte zumindest der Punkt Verabschiedung des Wehrleiters darauf erscheinen müssen. Ich denke, dann wäre er auch gekommen.“

Und das bestätigte Gaede am Sonnabend auch auf Nachfrage der Volksstimme: „Ich muss das alles jetzt erstmal sacken lassen“, betonte er. Offensichtlich ist dem langjährigen Wehrleiter der Rücktritt auch selbst sehr schwer gefallen. „Aber ich habe mich im letzten Jahr zunehmend übergangen gefühlt.“ Enttäuscht ist Gaede aber nicht nur von seinen Kameraden, sondern auch von der Stadtwehrleitung. „Ich habe 25 Jahre lang die Wehr zusammen gehalten“, erinnerte er. „Es ist beschämend, dass das der Stadt keinen Tagesordnungspunkt auf der Einladung wert war.“

„Wir sind allerdings nur für die rechtzeitige Zusendung der Einladung zuständig, vor allem um die Fristen zu wahren“, sagt Stadtwehrleiter Sven Rasch zu diesem Vorwurf. Der Inhalt der Einladung komme von der jeweiligen Wehrleitung.

Seitens der Stadt werde das Verdienst von Gaede aber auf keinen Fall vergessen: Während der nächsten Wehrleiterdienstberatung werde Gaede, „den ich persönlich sehr schätze“, offiziell verabschiedet, verspricht Rasch. Für Wiepke hoffe er nun, dass es so erfolgreich weitergeht. Wie man sehe, stünden die Kameraden ja offensichtlich hinter dem neuen Wehrleiter. Dessen Stellvertreter wurde am Freitag mit Rainer Schmidt zudem ein leitungserfahrenes Mitglied der Zichtauer Löschgruppe, was ihn persönlich besonders freue, betonte der Stadtwehrleiter. Mehr zur Versammlung in einer kommenden Ausgaben.