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Finanznöte Aufnahmestopp im Tierheim Gardelegen

Im Gardeleger Tierheim gilt seit Donnerstag auf Anordnung des Kreis-Veterinäramtes ein absoluter Aufnahmestopp.

Von Cornelia Ahlfeld 08.10.2015, 18:45

Gardelegen l Seit Jahren kämpft der Tierschutzverein als Träger des Gardeleger Tierheimes um eine bessere Finanzausstattung, um zusätzliches Personal, um Hilfe bei der Lösung von Problemen. Der Ruf nach Hilfe blieb weitestgehend ungehört. Die Tierheimmitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. Einige von ihnen haben ihre Grenzen erreicht. Auch aus baulicher Sicht gibt es Probleme. Die Baracke mit den Katzenbereichen ist marode. Die Freigehege für die Hunde sind auch nicht ideal.

Möglicherweise sind das einige Gründe dafür, dass es nun eine Anordnung des Kreis-Veterinäramtes gibt. Seit Donnerstag gilt für das Tierheim ein Aufnahmestopp. Tiere dürfen bis auf weiteres nicht aufgenommen werden, informierte Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig. „Wenn jemand einen Karton vor die Tür stellt, muss er damit rechnen, dass der stehenbleibt“, so Zepig. Nicht jede frei herumlaufende Katze sei herrenlos. Und verwilderte Katzen seien auch keine Fundtiere. Denn nur für tatsächliche Fundtiere habe die Kommune eine Verantwortung. Die Betreuung von Fundtieren sei Pflichtaufgabe einer Kommune. Diese Pflichtaufgabe sei im hiesigen Fall dem Gardeleger Tierschutzverein übertragen worden.

Allerdings werden im Gardeleger Tierheim zurzeit auch keine Fundtiere aufgenommen. „Wir haben die Möglichkeit, die Tiere im Tierheim Ahlum unterzubringen“, so Zepig. Gespräche sollen auch mit dem Träger des Tierheimes in Satuelle geführt werden. Bezüglich des Gardeleger Tierheimes gebe es auch weitere Gespräche mit dem Veterinäramt, „die nicht nur die personelle Situation betreffen“, betonte Zepig.

Mit der Thematik wird sich auch der Stadtrat befassen müssen. „Es wird Änderungen zugunsten der Tiere geben“, versicherte Zepig. In welchen Zeiträumen, das sei momentan noch nicht abzusehen. Bis dahin sei auch das Kastrationsprogramm der Stadt ausgesetzt, weil im Tierheim zurzeit keine Tiere – auch nicht zu Kastrationszwecken – aufgenommen werden dürfen. 44 Katzen und 16 Hunde werden aktuell im Tierheim betreut. Die tatsächliche Kapazität liegt bei 35 Katzen und 15 Hunden, informierte der Vorsitzende des Tierschutzvereines, Kurt Gewasda. Er zeigte sich hoffnungs- und vertrauensvoll, was eine Lösung der Probleme betrifft. Es habe mehrfach gute Gespräche mit Bürgermeisterin Mandy Zepig gegeben. Im Tierheim arbeiten zurzeit drei ehrenamtliche Helferinnen. Dazu sind zwei junge Leute im freiwilligen ökologischen Jahr im Tierheim tätig und ein Mitarbeiter für 25 Stunden pro Woche im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (Bufdi).