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Förderverein Der Enthusiasmus schlägt den Zweifel

Der Förderverein Historische Region Lindstedt feiert seinen 10. Geburtstag. Dabei gibt er schon einen Ausblick auf kommende Projekte.

Von Antonius Wollmann 09.09.2016, 18:24

Lindstedt l Geburtstage sind traditionell eine gute Gelegenheit, zurückzuschauen, sich zu erinnern und kurz inne zu halten. Aber auch der Blick nach in die Zukunft soll natürlich nicht fehlen. So hielt es der Förderverein Historische Region Lindstedt bei seiner Feier zum zehnjährigen Bestehen. Die Veranstaltung hatten die Verantwortlichen mit dem Titel „Potentiale erhalten, um Zukunft zu gestalten!“ überschrieben.

Im Jahre 2006 hatte sich der Verein gegründet, um den Gutshof im Zentrum des Dorfes zu restaurieren. Mittlerweile ist die alte Scheune in Stand gesetzt, auch die Modernisierung des barocken Gutshauses geht Stück für Stück voran. Der Abriss des Backhauses, in dem zwischenzeitlich die Fahrzeuge der Lindstedter Feuerwehr untergebracht waren, verhinderte der Verein ebenfalls. Inzwischen wird es zum Beispiel von der benachbarten Kindertagesstätte rege genutzt.

800 000 Euro seien bisher in das Projekt geflossen, sagte Marcel Heins, der Vorsitzende des Vereines, bei seiner Eröffnungsansprache in der alten Scheune. Heins dankte deshalb all jenen, „die uns unterstützt haben. Jeder Beitrag war wichtig. Egal, wie groß er ausgefallen ist.“

Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig verlas anschließend im Namen von Siegfried Jordan ein Grußwort des Lindstedter Ortschaftsrates. Die Räte erinnerten daran, dass die Umsetzung der Pläne alles andere als eine Selbstverständlichkeit gewesen sei. Manch ein Lindstedter habe an den Zielen des Vereines gezweifelt, sich aber von dem großen Enthusiasmus der Mitglieder überzeugen lassen. „Rückblickend war es natürlich die richtige Entscheidung, sich darauf einzulassen“, sagte die Bürgermeisterin.

Noch enthusiastischer äußerte sich Pfarrerin Johanna Brilling. Sie wohnt in Lind- stedt in direkter Nachbarschaft zum Gutshof. „Auch ich war anfangs eher skeptisch, muss meine Zweifel aber revidieren. Kein anderer Platz im Dorf ist so gut dazu geeignet, die Menschen zusammenzubringen.“

Und der Förderverein hat noch weitere Pläne in der Schublade, um das Areal noch attraktiver zu gestalten. Noch in diesem Jahr erhält der Verein 40 000 Euro aus dem Leader-Programm der Europäischen Union für zwei Projekte. Unter anderem soll dabei geprüft werden, wie das Gutshaus mit regenerativen Energien versorgt werden kann. Geprüft werden soll außerdem, wie man die Einwohner noch besser in die Sanierung des Areals einbeziehen kann.

Der Wiederaufbau der mittelalterlichen Turmhügelburg ist ebenfalls immer noch ein Ziel. Schließlich ist sie die eigentliche Keimzelle des Gutshofes. Ursprünglich hatte sich der Verein vor allem gegründet, um sie zu rekonstruieren. Der Förderverein hat also auch in den nächsten Jahren noch viel Arbeit.