Miester Storch ist schon da

Mieste l Am Sonnabendnachmittag hat er ihn fotografiert. „Im angrenzenden Garten, keine 50 Meter entfernt“, berichtete der Miester Manfred Schwabe. Damit dürfte der Miester Storch wieder einmal der erste im Bereich der Hansestadt sein.

„Zumindest habe ich auch noch von keinem anderen gehört“, sagte der Sachauer Storchenexperte Hans-Günter Benecke gestern auf Anfrage. Wenn nun der erste Miester Storch da ist, „folgt der Partner meist zügig“. Einer der beiden Miester Störche sei als Jungstorch im Elsass beringt worden, „wahrscheinlich überwintert er dann im Rheintal, so dass die Strecke, die er nach dem Winter zurücklegen muss, auch nicht so weit ist wie für andere“, so Benecke.

Er verfolgt zurzeit täglich die Daten eines 2013 in Sachau beringten Storches, der seitdem einen Datenlogger trägt. Vor einer Woche kam das letzte Signal aus Uganda. „Wahrscheinlich ist er gerade in einem Funkloch“, so Benecke. Vier Tiere waren im Sommer 2013 mit Sendern versehen worden, zwei sind inzwischen gestorben, einem wurde der Sender abgenommen.

Die Reisen des verbleibenden vierten Storches, der sich 2016 auf einem Horst in Wustermark niederließ, kann Benecke seitdem verfolgen. „Der ist schon richtig in der Welt rumgekommen. Und es ist erstaunlich, dass er unterschiedliche Überwinterungsplätze hat“, sagte Benecke.

Den ersten Winter verbrachte er in Spanien, den zweiten in Uganda, den dritten auf der Sinai-Halbinsel und flog dann im Herbst 2016 ein zweites Mal nach Uganda. Ein bisschen sei er im Februar schon Richtung Norden gezogen, so der Storchenexperte.

Alle Afrika-Zieher „stehen jetzt in den Startlöchern und warten nur auf die richtige Thermik“, so Benecke. Der Buchhorster Storch weilt noch in Israel. Dem Miester Storch dürften also bald weitere Drömlingsstörche folgen.