1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Mit Schirm, Charme und Zylinder

Gemeindefest Mit Schirm, Charme und Zylinder

Die Gemeindemitglieder feierten in Lindstedt ein Sommerfest. Es stand unter dem Motto: Hut, Stock und Melone.

Von Gesine Biermann 23.08.2016, 01:01

Lindstedt l So ließ es sich aushalten: Inmitten des herrlichen Pfarrgartens hielten am Sonntagnachmittag die Lindstedter die Nasen in die Sonne. Und letztere hielt tapfer durch. Bis auf ein paar winzige Regenwolken, die sich durchmogelten, ließ sie nichts zwischen sich und die Lindstedter kommen. Und so genossen die die entspannte Atmosphäre um so mehr.

Dass so mancher Gast gut behütet kam, war dabei natürlich kein Zufall. So mancher Strohhut oder Zylinder kam mit zum Fest. Denn Hüte und Stöcke waren das Thema. Auch beim Gottesdienst, der ebenfalls unter freiem Himmel stattfand.

Und auch Pfarrerin Johanna Brilling hatte sich das Motto „Hut, Stock und Melone“ für ihre Predigt ausgesucht. Was sie den Besuchern nahebringen wollte, war das, was die Menschen so ausmacht. Klar komme es auf die inneren Werte an, aber so mancher äußere Wert lasse zumindest manchmal eben auch auf den Menschen dahinter schließen.

Und dass an Äußerlichkeiten eben niemand vorbei könne, zeige sich auch am Tun: So mancher richte das nämlich daran aus, was alle anderen machen würden. Besonders in kleinen Dörfern wie es auch Lindstedt eines ist, werde zum Beispiel geschaut, wer was wann in seinem Garten schon fertig habe, erinnerte schmunzelnd Johanna Brilling.

Welche inneren Werte sie haben – nämlich ihre tollen Stimmen – stellten dann aber erst einmal die Mitglieder des Lindstedter Kirchenchores unter Beweis. Und Mitsingen war bei einigen Liedern auch eindeutig erwünscht. Auch sie passten zum Fest, wie die Zeilen „Freuet Euch der schönen Erde, denn sie ist wohl wert der Freud...“ eindeutig zeigen.

Auf dem schönen Fleckchen Erde, auf dem die Lindstedter feierten, gab es dann auch noch weitere Freude. Ein riesiges Kuchenbüffet, gezaubert von den Frauen der Gemeinde, lud zum Schlemmen ein.

Danach konnte ausgiebig geplaudert werden. Und wer Lust hatte, konnte sich auch noch sportlich betätigen. Passend zum Motto waren zum Beispiel zwei Wurfstationen aufgebaut. An der einen sollten Regenschirme in eine Milchkanne geworfen werden. An der anderen sollte ein Hut am Garderobenhaken landen.

Dass das gar nicht so leicht war, wie es aussah, fanden die vielen Freiwilligen schnell heraus. Preise gab es deshalb für alle, die sich trauten.

Bunt wie das Fest selbst waren am Sonntag übrigens alle Kinder. Ein wenig abseits von den Kaffeetischen gab es eine gemütliche Schminkecke, auf der sich die Kinder in kleine Feen oder Prinzessinnen mit Krone verwandeln lassen konnten. Und letztere sind ja schließlich auch eine Kopfbedeckung. Das Thema Hüte zog sich nämlich noch durch den ganzen Nachmittag, zum Beispiel auch beim Zylinderhutlied mit verteilten Strophen.

Und sogar die Eintrittskarten hatten die Form von Hüten. Wer die graue Melone an der Kirchentür vorzeigte, erhielt sogar freien Eintritt zum Grenzgängerkonzert mit Jürgen Brilling und Andreas Groß. (Dazu mehr in unserer nächsten Ausgabe.)