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Gesunde Wälder Am Donnerstag wird gekalkt

Waldbesitzer in Roxförde nehmen an einem Projekt zur Verbesserung der Nährstoffversorgung von Wäldern teil.

Von Cornelia Ahlfeld 11.10.2016, 01:01

Letzlingen/Roxförde l Wenn wettertechnisch alles klappt, wird am Donnerstag, 13. Oktober, der Hubschrauber starten und über der Waldmast nahe Roxförde etliche Tonnen Kalk streuen. Bei dieser Aktion handelt es sich um eine Bodenschutzkalkung. Und diese Kalkung findet im Rahmen eines Modellprojektes des Bundes-Landwirtschaftsministeriums und mehrerer Bundesländer, darunter Sachsen-Anhalt, statt. Eingebunden ist dabei auch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt Göttingen, die das Vorhaben wissenschaftlich begleitet.

Und da von diesem Projekt auch Privatwaldbesitzer profitieren können, hat sich Ehrengard Dümpert-von Alvensleben vom Forstbetrieb Kenzendorf, zugleich auch Geschäftsführerin der Landesgruppe Sachsen-Anhalt der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft, mit einem Teil ihres Privatwaldes, nämlich der Waldmast, dafür beworben. Involviert sind darüber hinaus noch weitere Waldbesitzer.

Ziel der Bodenkalkung sei es, die kargen, nährstoffarmen Waldböden – vor allem mit Kiefernbeständen – zu verbessern. Im Vorfeld habe es umfangreiche Bodenuntersuchungen gegeben. Die Bodenkalkung erfolge vor allem dort, wo die Stickstoffeinträge kritische Belastungsgrenzen überschreiten würden.

Denn diese Einträge würden langfristig ein Risiko für die Qualität der Böden und des Grundwassers darstellen. „Die hohen Stickstoffeinträge können zum Mangel an anderen Nähr- und Spurenelementen führen“, heißt es in einem Begleitschreiben.

In der westlichen Altmark wurden in der vorigen Woche gut 100 Hektar Wald bei Schmölau (Raum Beetzendorf-Diesdorf) gekalkt. Am Donnerstag folgt nun ein Waldstück bei Roxförde – sofern es nicht regnet.

Etwa 400 Hektar Wald seien für das Modellprojekt im Bereich der Betreuungsforstämter Westliche und Nordöstliche Altmark sowie Letzlingen ausgewählt worden. Die Kosten für die Kalkung übernimmt laut Begleitschreiben der Bund. Zuständig für die Antragstellung ist das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Mitte. Die betroffenen Waldbereiche sind während der Flugzeiten gesperrt.