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Grundschulen Bundesprogramm sorgt für mehr Betreuung

Den Grundschulen gehen die pädagogischen Mitarbeiter aus. Für ein wenig Entspannung soll in Gardelegen ein neues Bundesprogramm sorgen.

Von Gesine Biermann 09.02.2017, 02:00

Gardelegen l Es sind die berühmten zwei Fliegen mit einer Klappe. Genau so ist das neue Bundesprogramm SOTA gedacht. Es soll Menschen in Arbeit bringen, die es schon länger nicht waren, und in Gardelegen soll es dabei helfen, die pädagogischen Mitarbeiter und Lehrer an den Grundschulen zu entlasten.

Die neuen Mitarbeiter sollen mit den Kindern basteln und kochen, sie beaufsichtigen, Schulveranstaltungen planen, Projekte vorbereiten, sie auf Ausflügen oder auf dem Weg in die Turnhalle begleiten. „Ein ähnliches Programm gab es schon mal“, erinnert der zuständige Verwaltungsmitarbeiter Silvio Kruse an „Aktiv zur Rente plus“. Und die Stadt habe positive Erfahrungen damit gemacht.

Nun schafft SOTA in Gardelegen – das Projekt wird von der Stadt mit einer niedrigen fünfstelligen Summe bezuschusst – insgesamt sechs neue Stellen. Und mit dem 1. Februar sind drei davon besetzt. Davon profitieren derzeit die Gardeleger Otto-Reutter-Grundschule, der Solpker Hort und die Letzlinger Grundschule.

Eine der drei Frauen arbeitet aktuell übrigens im Ferienhort der Stadt, der gerade in der Goethe-Grundschule stattfindet. Dort übernimmt sie eigentlich alle Arbeiten, die die Erzieher zurzeit auch machen. Sie bastelt mit den Kindern, sie begleitet sie auf Ausflügen, passt auf, dass die kleine Truppe zusammenbleibt –, beaufsichtigt die Kinder auf dem Schulhof, kurz, sie ist den Pädagogen eine echte Hilfe, heißt es aus dem Team. Und die Kinder mögen sie auch.

Insgesamt ist es offenbar dennoch nicht so leicht, die passenden Mitarbeiter zu finden. Denn von zunächst fünf Bewerbern, die sich kürzlich den Vertretern der Stadt als Trägerin der Grundschulen, des Jobcenters als Kooperationspartner und der ABS-Drömling, die in diesem Fall als Arbeitgeber im Boot ist, vorstellten, sind schon einige wieder abgesprungen.

„Wer sich angesprochen fühlt, kann sich also gern beim Jobcenter melden und nachfragen“, macht Silvio Kruse Mut. Denn es werden noch drei weitere Mitarbeiter zur Unterstützung der Pädagogen in den anderen Grundschulen gesucht.

Auf die sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle, die auf 25 Wochenstunden begrenzt ist und die mit dem gesetzlichen Mindestlohn vergütet wird, kann sich allerdings nicht jeder bewerben, der seit langem (mehr als vier Jahre) soziale Leistungen zum Lebensunterhalt bezieht.

Die Förderung konzentriert sich vor allem auf Leistungsempfänger, die gesundheitlich auf irgendeine Weise eingeschränkt sind, oder die als alleinerziehende Mütter oder Väter allein für ihre minderjährigen Kinder sorgen müssen. So erreiche „die Förderungen nicht nur die Langzeitarbeitslosen selbst, sondern auch die im Haushalt lebenden Kinder, die so erfahren, dass Beschäftigung eine wichtige Rolle im Leben spielt“, heißt es in der Richtlinie für SOTA.