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Grundschulen Einzugsgebiete auf dem Prüfstand

Wo sollen die Grundschüler aus aus Parleib und Potzehne künftig lernen? Im Sozialausschus am Dienstag fiel keine Entscheidung.

Von Ilka Marten 30.03.2017, 03:00

Gardelegen l  Keine Entscheidung fällte der Sozialausschuss am Dienstag über die Beschulung Parleiber und Potzehner Grundschüler. Stattdessen hat das Gremium in sechs Wochen alle Schülerzahlen der Stadt auf dem Tisch und muss sich zu Einzugsgebieten positionieren. Was sich anfänglich fast als Durchläufer darstellte, dass auch die Kinder aus Potzehne und Parleib weiterhin die Miester Grundschule besuchen können, wird nun zum ganzen großen Thema. Der Sozialausschuss wird sich in seiner kommenden Sitzung mit den Einzugsgebieten der Grundschulen der gesamten Hansestadt beschäftigen.

Der Antrag zur Aufhebung des Beschlusses vom Oktober 2013, der besagt, dass die Kinder aus Potzehne und Parleib ab 2017 die Letzlinger Grundschule besuchen, wurde einstimmig auf die nächste Sitzungsschiene verschoben.

Den Sozialausschussmitgliedern lagen am Dienstag aktuelle Schülerzahlen in den Ortsteilen und in Gardelegen – sortiert nach Straßen – vor. „Wir müssen uns mit der Gesamtfrage befassen, wir können uns nicht einen einzelnen Punkt aus unserer Schulentwicklungsplanung herausgreifen“, begründete Bürgermeisterin Mandy Zepig. Es bringe nichts, stückweise Kuratorien zu beteiligen und Einzelfälle zu betrachten, so Zepig. Die Frage sei, ob die vorhandenen Grundschulen erhalten bleiben sollen, „ob unsere Prämisse ist, Letzlingen zu sichern“.

Und in diesem Zusammenhang teilte sie mit, dass sich die Verwaltung wünschen würde, dass die Parleiber und Potzehner Grundschüler nach Letzlingen gehen sollen. „Vier Schüler weniger würden erhebliche Einbrüche bei den Lehrerstunden bedeuten“, sagte Zepig mit Blick auf Aussagen von Bildungsminister Marco Tullner, der angekündigte hatte, Stundenzuweisungen zu kürzen. Drei oder vier Kinder aus Parleib und Potzehne werden 2018 eingeschult – nach aktuellem Stand in die Letzlinger Grundschule.

Auf eine mögliche Ausnahmegenehmigung, die schon 2018 für die erste Klasse ohne die Parleiber und Potzehner nötig sei, machte Nicole Olms, Vorsitzende des Letzlinger Schulelternrates, aufmerksam. „Und wenn eine Klasse nicht gebildet werden kann, ist es unheimlich schwer“, verwies sie auf das Beispiel der Grundschule Estedt vor wenigen Jahren.

Peter Kapahnke (Gemischte Fraktion), der im Namen von Eltern aus Potzehne und Parleib sprach, verdeutlichte noch einmal, dass es darum gehe, dass im Beschluss von 2013 nicht enthalten sei, dass die Kinder auf direktem Weg nach Letzlingen kommen. Aus seiner Sicht fehlen konkrete Planungen von der PVGS zum Schulbustransport.

Allerdings betonten sowohl Bürgermeisterin Mandy Zepig als auch Simone Striewski (berufene Bürgerin der Gemischten Fraktion), dass der PVGS-Geschäftsführer die Direktverbindung zugesichert habe. Die Planungen für den Schulbusverkehr ab 2018/2019 würden erst 2018 beginnen, ergänzte die Bürgermeisterin.

Harald Rolletschek, Ortsbürgermeister von Potzehne, wandte dazu noch ein, dass es jedoch keine Buslösung für eine Hortbetreuung der Kinder in Letzlingen gebe. Außerdem würden die Kinder aus Jeseritz, Jerchel und Potzehne mit der geltenden Regelung auseinandergerissen.

Regina Lessing, Ortsbürgermeisterin von Letzlingen, begrüßte die Idee, die Einzugsgebiete grundsätzlich zu überarbeiten. Auch wenn sie einschränkte: „Man kann dabei nicht allem und jedem gerecht werden.“

Ausschussvorsitzende Sandra Hietel (CDU-Fraktion) fragte zweimal nach, ob denn die Verwaltung Vorschläge zu möglichen Änderungen der Einzugsgebiete liefere, doch die Bürgermeisterin verwies darauf, dass dies in der nächsten Sitzungsschiene im Sozialausschuss beraten werde und aus diesen Ergebnissen ein Vorschlag erarbeitet werde. Bedarf gebe es nämlich auch an den Gardeleger Schulen, besonders an der Reutter-Grundschule würde es spätestens 2021 Platzprobleme geben.