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Hanse-Stadtführung Kühles Bier und ein kalter Keller

Außerordentlich gut besucht war die Hanse-Stadtführung am Sonnabend in Gardelegen. Zwei Stunden ging es entlang der historischen Gemäuer.

Von Ilka Marten 22.05.2016, 17:40

Gardelegen l Der erste Kaufmann am Platze – im Angebot Spezialitäten aller Art – begrüßte am Sonnabend im historischen Gewand und gelben Strümpfen die rund 50 Teilnehmer der Hanseführung durch Gardelegen. Sein Name: Rufus Frucht (Verwaltungsmitarbeiter Rupert Kaiser). Sein Redefluss: ohne Pause. Der Inhalt: höchst interessant.

Anlässlich des Tages der Hanse hatte die Stadt Gardelegen zur zweistündigen Stadtführung eingeladen. Wissenswertes brachte nicht nur Rufus Frucht den Gästen plaudernd näher, sondern auch sein Adlatus Dawid von Stein (Verwaltungsmitarbeiter David Steinke).

Vom Museum aus ging es in Richtung Nikolaikirche zum Salzwedeler Tor. Dort hatte Dietmar Weinhold seine Unterlagen ausgepackt und referierte, ehe die Führung am Goldenen Ring stoppte, wo Junker von Stein erklärte, dass dort einst Gold und Silber geschmiedet und die Häuser dicht an dicht standen. Erst 1982 seien die letzten Häuser der Spitzhacke zum Opfer gefallen, wir Rufus Frucht hinzufügte. „Und nun erinnert am Goldenen Ring nichts mehr an die große Zeit Gardelegens“, so der Stadtführer.

Mit der zum Mittelalter passenden forschen Aufforderung: „Saufen Sie es einfach aus!“, begrüßte Albert Hösl die Gäste an der Sandstraße. Und sein Angebot des kühlen Bieres kam sehr gut an – natürlich gab es auch noch historisches Wissen zum Bier in der Hansestadt Gardelegen.

Herrlich kühl war es im Keller von Roland Plötz. 1687 sei das Deutsche Haus auf den Kellergewölben, die aus dem 15. Jahrhundert stammen, vorerst das letzte Mal aufgebaut worden, berichtete der Hausherr, nachdem alle Gäste den Eingang vom Hof in den Keller, der erst im Zuge von Sanierungsarbeiten wieder freigelegt worden ist, nach unten gestiegen waren. Und die Kreuz- und Tonnengewölbe unter dem Haus beeindruckten die Teilnehmer gewaltig.

Sogar einen Gang vom Bürgermeisterhaus direkt zum Rathaus soll es dort irgendwann einmal gegeben haben. Für einen Kellerraum haben Roland Plötz und seine Frau schon sehr konkrete Pläne: Dort soll ein Eichentisch stehen und dann „kann man dort wunderbar klassische Musik hören, denn der Keller hat Klang“, so Plötz. Mit dem Roland (Martin Bajerski) endete die höchst unterhaltsame Hanseführung auf dem Rathausplatz wieder.