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Lebenshilfe Teilhabe am Arbeitsleben

Die Lebenshilfe "Altmark-West" in Mieste hat über Berufsbildung und Therapieformen informiert.

Von Malte Schmidt 03.04.2017, 03:00

Mieste l Vorsichtig nimmt Angelika Bartsch eine Türverkleidung aus Plastik aus einer Kiste, legt sie auf den Tisch und greift nach einer Schaumstoffabdichtung, die sie danach in die Verkleidung klebt. Über die Schulter schauen ihr dabei am Sonnabend immer wieder Besucher, die zum Tag der offenen Tür der Lebenshilfe Altmark West in die Werkstatt für behinderte Menschen gekommen waren. „Die Verkleidungen, die von Frau Bartsch angefertigt werden, werden nach ihrer Arbeit zu einer weiteren Firma geschickt und im Anschluss in einen Volkswagen T 6 verbaut“, erläutert Uwe Langkau, Bereichsleiter der Lebenshilfe, den Besuchern.

Ein paar Meter weiter hinten, aber im gleichen Raum, verpackt Uwe Fricke mit Hilfe einer Maschine ein drei Meter langes Netz, das zuvor von seinem Arbeitskollegen in die richtige Länge geschnitten wurde. „Diese Netze sind für Gartenteiche. Außerdem schneiden die Mitarbeiter aber auch mit Maschinen zum Beispiel Netze für Bäume zurecht. Insgesamt sind es so rund 100 verschiedene Netze, die hier bearbeitet werden“, erklärt Uwe Langkau. Fast nebenbei erwähnt er, dass die Netze, die in Mieste zugeschnitten werden, in ganz Europa vertrieben werden.

„Die Werkstatt für behinderte Menschen ist eine Einrichtung zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und an der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben“, so Langkau. Das schaffen ein bis zwei Mitarbeiter im Jahr. „Das freut uns immer sehr, wenn ein Mitarbeiter von der Werkstatt für Behinderte in eine richtige Firma übernommen wird“, so Langkau weiter.

So steht auf der Internetseite der Lebenshilfe geschrieben: „Werkstatt ist mehr als ‚nur‘ Arbeit. Die Werkstätten fördern den Werkstattbeschäftigten individuell in seiner Entwicklung und seiner Persönlichkeit. Dafür werden individuelle therapeutische Angebote, Bildungsangebote, Umschulungen und viel mehr erarbeitet, vereinbart und durchgeführt.“

In den Räumlichkeiten der Wäscherei verkaufen Francine Müller, die momentan ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert, sowie Mitarbeiterin Ines Beinroth Deko-Artikel und Kerzen, die in der Kreativwerkstatt der Einrichtung hergestellt werden.

Einen Einblick in die Lebensbereiche der Menschen, die in der Lebenshilfe wohnen, haben Interessenten am Sonnabend auch im Wohnhaus der Lebenshilfe erhalten. Darüber hinaus wurden Berufsbildung und Therapieformen vorgestellt.

Der Tag der offenen Tür der Lebenshilfe Altmark West hat wieder einmal aufgezeigt, dass Menschen, die behindert sind, durch die Arbeit in dieser Einrichtung in der Gesellschaft wahr und ernst genommen werden, da sie zuverlässig und exakt die ihnen aufgetragenen Arbeiten erfüllen und Spaß daran haben.