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Jugendweihe Ein großer Tag für 133 Jugendliche

Blumen, Urkunden und dazu ein paar Ideen, wie sie ihr Leben gestalten könnten - all das gab es Schüler bei der Jugendweihe in Gardelgen.

Von Ilka Marten 28.05.2017, 21:00

Gardelegen l Sie waren aufgeregt – und das war den meisten davon anzusehen. 133 Schüler feierten am Sonnabend in drei Feierstunden ihre Jugendweihe im Schützenhaus. Bis sie ihren großen Moment auf der Bühne des Schützenhauses hatte, wo ihnen Festredner Andreas Höppner gratulierte, gab es zuvor ein ansprechendes – auf die Jugendlichen ausgerichtetes – Kulturprogramm. Sowohl die Band „Tick2loud“ als auch die Tänzer der Tanzschule Schier-Rösel aus Stendal bekamen von allen Gästen viel Applaus. Moderne Songs von Mark Forster, Sportfreunde Stiller und Andreas Bourani zum Mitsingen, dazu ein bestens aufgelegter Sänger – das kam bei den Jugendlichen gut an, die in der ersten Feierstunde zum Abschluss sogar klatschend in ihren Reihen standen.

Mit seiner launigen Festrede traf Andreas Höppner (49, Kloster Neuendorf), Landtagsabgeordneter der Linken, wieder einmal den Nerv seiner jungen und älteren Zuhörer. „Mal witzig, mal cool, mal launig“ – so sei auch das Leben der Jugendlichen zurzeit. Un nur, weil es nun heiße, „Du wirst jetzt erwachsen“, heiße das nicht, dass es keinen Spaß mehr gebe.

Denn auch Erwachsene seien ständig fröhlich, bisweilen sogar albern, so Höppner, und verwies auf begeisterte Fußballfans, die sich Bier über ihre Köpfe gießen, und Gardeleger Kneipennachtgäste, die in einer Polonaise durchs Lokal ziehen.

In den Mittelpunkt seiner Rede stellte Höppner Solidarität. „Mitgefühl, Verständnis und den Blick für den anderen zu haben.“ Höppner weiter: „Denkt darüber nach, wer eure Hilfe und Solidarität braucht.“ Er ermunterte die Jugendlichen, neugierig zu sein und ihre eigenen Erfahrungen zu machen, „denn daran wachsen wir“.

Auch an die Eltern wandte sich der Festredner. „Einkäufe mit den Eltern – geht grad noch. Aber Sonntagsspaziergang? Hoffentlich sieht mit mich niemand von meinen Freunden oder aus meiner Klasse. Sie werden denken: ich bin ein Opfer“, schilderte Höppner, der zurzeit selbst ein Kind im Teenageralter hat, die Sicht der Achtklässler. Während früher von den Töchtern und Söhnen aus der Kita jeder Kleinkram berichtet worden sei, sorge es nun schon Grund zur Freude, wenn auf die Frage, wie es in der Schule gewesen sei, ein „gut“ zu hören sei.

Und an die Schüler gerichtet: „Seid gelassen mit uns Eltern. Wir sind das alles nicht gewohnt und können uns meist auch nicht daran gewöhnen.“ Auch wenn zu 100 Prozent sicher sei, „dass wir Erwachsene auch einmal in eurem Alter waren“.

Andreas Höppner ermunterte die Schüler selbstbewusst zu sein, sich etwas zuzutrauen, sich von niemanden einreden lassen, weniger Wert zu sein, und denen die Hand zu reichen, die Hilfe brauchen.

Die Jugendlichen bedankten sich zum Abschluss bei ihren Familien und bei Höppner für seine Rede. In der ersten Feierstunde taten dies Felicitas Hirsch und Sarina Hein, in der zweiten Engelina Kristen und Franziska Krümmel und in der dritten Feierstunde Maxima Kuhn und Tim Schwaneberg.