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Kita-Renovierung Krümelkiste wird zur Großbaustelle

Die ursprünglich für dieses Jahr geplante Erneuerung des Daches der Kita Krümelkiste in Gardelegen wird auf April 2017 verschoben.

Von Cornelia Ahlfeld 23.11.2016, 00:01

Gardelegen l Ursprünglich sollten die Arbeiten am maroden Dach der Gardeleger Kita Krümelkiste am 12. Dezember beginnen. Allerdings stehen dem zwei Punkte entgegen. Die Dachbinder müssen erst noch produziert werden. Außerdem steht der Winter vor der Tür.

Über den aktuellen Stand der Baumaßnahme informierte Stadt-Bauamtsleiter Engelhard Behrends in der Sitzung des Bauausschusses am Montagabend im Haus II der Stadtverwaltung.

„Wir werden den Baubeginn hinauszögern“, kündigte Behrends an. Baubeginn wird nun am 3. April 2017 sein. Die Kinder können bis dahin in der Kita bleiben.

Den Stein ins Rollen brachten sichtbare Wasserschäden im Deckenbereich auf der linken Seite des langen Flachbaus an der Ernst-von-Bergmann-Straße. Es folgten bautechnische Untersuchungen mit dem fatalen Ergebnis: Das Dach ist völlig marode. Dachbinder sind gebrochen. Sollte bis zum Beginn der Frostperiode 2016 keine Erneuerung des Daches erfolgt sein, müsse die Kita gesperrt werden. Die Krümelkiste gehört zu den größten Einrichtungen. Die Stadt hätte ein riesiges, fast unlösbares Problem auf dem Tisch.

„Wir haben uns nun mit Fachleuten zusammengesetzt, um eine Lösung zu finden“, so Behrends im Bauausschuss. Ein Prüfstatiker sei hinzugezogen worden. Demnach könne die Reparatur, beziehungsweise Erneuerung ins nächste Jahr verschoben werden. Allerdings: Das kaputte Dach halte nur eine bis zu 30 Zentimeter dicke Schneeschicht aus. „Bis dahin ist der Dachstuhl nicht gefährdet“, so Behrends.

 Sollte die Schneelage anders aussehen, so gebe es einen Notfallplan mit der Feuerwehr. Die müsse das Dach dann mit dem Hubrettungssteiger beräumen. „Das Dach darf nicht mehr betreten werden“, betonte Behrends. Das Szenario sei mit der Feuerwehr schon besprochen worden. Aus Sicherheitsgründen sei der Mehrzweckraum im linken Gebäudeteil gesperrt worden. „Der Raum darf auch nicht mehr betreten werden“, so Behrends.

Die Arbeiten seien mit 287.000 Euro veranschlagt worden. Doch die dürften bei weitem nicht ausreichen. Denn die Dacherneuerung mache eine Vielzahl weiterer Arbeiten erforderlich. Die gesamte Unterdecke komme weg. Damit verbunden sind Elektroleitungen und Beleuchtung, Maler, Türen, Fußbodenbelag. „Das Geld wird nicht reichen“, stellte Behrends gestern auf Anfrage klar, „das Dach zieht einiges nach sich.“

Gebaut wird in zwei Abschnitten. Zunächst kommt die linke Seite dran, die im Kindergarten als kurzer Flur bezeichnet wird. Am 22. Mai – bis dahin muss der kurze Flur komplett fertig sein, beginnen die Arbeiten im rechten Gebäudeteil, im sogenannten langen Flur. Mitte August soll alles fertig sein – ein ehrgeiziger Plan.

In der Krümelkiste ist man auf das Vorhaben umfassend vorbereitet. Im kurzen Flur befinden sich neben dem Mehrzweckraum noch zwei Gruppenräume. Die Kinder der Gruppen ziehen während der Bauarbeiten in den langen Flur um, erzählte Kita-Leiterin Petra Giggel. Der Speiseraum im langen Flur wird zum Gruppenraum umfunktioniert. Ebenso der Aufenthaltsraum für das Kita-Kollegium. Dieser Raum wird für zwölf zwei- bis dreijährige Kinder hergerichtet. Für diese Altersgruppe besteht dann für die Bauphase allerdings ein Aufnahmestopp.

Der erste Bauabschnitt dürfte noch recht entspannt über die Bühne gehen, meinte die Kita-Leiterin. Etwas problematischer werde das mit dem langen Flur. Zwei Gruppen könnten dann wieder in den kurzen Flur umziehen. Für zwei Gruppen müssten vorübergehend Sonderlösungen gefunden werden. Möglicherweise müssten die in andere Einrichtungen gehen. Eventuell könne auch ein Container genutzt werden. Das sei noch nicht entschieden. Eines, so Giggel, stünde aber jetzt schon fest: „Wenn alles fertig ist, haben wir hier eine ganz neue Kita.“