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Kitas Trinken kostet ab sofort wieder Geld

Ab dem 1. Januar müssen Eltern von Kindern in Gardelegens Kitas Getränkegeld zahlen. Abgerechnet wird über die Essenanbieter.

Von Gesine Biermann 05.01.2017, 02:00

Gardelegen l Tee, Milch, Wasser – andere Getränke gab es bislang nicht in den meisten kommunalen Gardeleger Kindereinrichtungen. Zumindest nicht, wenn die von den Erzieherinnen zubereitet und ausgeschenkt wurden – und zwar kostenlos. Jahrelang – genauer seit der Gemeindegebietsreform – hatte die Stadt nämlich die Getränkekosten in den meisten Kindergärten und Krippen übernommen und die Getränke kostenlos bereitgestellt. Rund 14 000 Euro waren dafür jährlich angefallen.

Ausnahmen bildeten nur einige Einrichtungen – zum Beispiel die Kitas in Solpke oder in Jävenitz. Dort wurde stets Getränkegeld kassiert. Und zwar von den dortigen Essenanbietern. In Jävenitz zum Beispiel durch die Salus. Und genau das soll nun ab dem Jahresbeginn auch für alle anderen kommunalen Kindertagesstätten in Gardelegen gelten, „denn hier musste eine Gleichbehandlung geschaffen werden“, begründet Bürgermeisterin Mandy Zepig auf Nachfrage.

Künftig müssen deshalb alle Getränke von den Eltern selbst beim Essenanbieter – für die meisten Einrichtungen ist der Anbieter das Unternehmen Menü-Express – bestellt und auch dort bezahlt werden. „Dafür fallen pro Tag 25 Cent Getränkegeld für jedes Kind an“, beziffert Manuela Dietrich-Beckers, als Fachdienstleiterin bei der Stadt für Kindereinrichtungen zuständig. Damit verbunden sei aber zugleich auch ein erweitertes Angebot. So können Eltern künftig zum Beispiel auch Saft bestellen. „Und wir haben die Gewissheit, dass dieser auch eine gute Qualität hat“, ist Dietrich-Beckers überzeugt.

Die Leiterinnen der Einrichtungen wurden während der jüngsten Leiterkonferenz über die neue Regelung informiert und diese wurde auch bereits mit den Eltern besprochen. Denn es soll künftig auch keine Ausnahmen geben. Einzelfallentscheidungen“ will Manuela Dietrich-Beckers zwar nicht ausschließen. Diese müssten aber genau geprüft werden, macht sie klar. Für einige Eltern bedeutet das nämlich, dass sie nun zahlen müssen, selbst wenn ihr Kind nicht in der Kita mitisst, weil es beispielsweise immer vor dem Mittagessen abgeholt wird. Und die Regelung gilt auch für jene Eltern, die ihrem Kind bislang ein Mittagessen von Zuhause mitgegeben haben. Wenige Ausnahmen zwar, aber die gibt es.

Zum größten Teil stellt das aber offenbar kein Problem dar, wie Umfragen in den örtlichen Kitas zeigen. Die meisten Eltern haben Verständnis für die neue Regelung und wollen das Getränkegeld gern auch unabhängig von der Essensbestellung entrichten, bestätigen die Mitarbeiter. Die Praxis wird in den kommenden Monaten zeigen, ob die Regelung funktioniert.

Auch Kitas, die nicht über den örtlichen Anbieter ihr Mittagessen beziehen – das betrifft zum Beispiel Estedt – haben mittlerweile übrigens schon eine Lösung gefunden. Denn auch der Zichtauer Essenanbieter wird künftig die Getränke liefern und sie gegenüber den Eltern abrechnen, bestätigt Kitachefin Susann Wischeropp auf Nachfrage. Allerdings erst ab März. „Für die kommenden zwei Monate haben wir noch genügend Getränke vorrätig.“

Die Stadt wird also ab sofort kein Geld mehr für kostenlose Getränke ausgeben. Und auch die Kassierung des Geldes, ebenso wie die Einziehung von überfälligen Zahlungen – wie bis zur Gemeindegebietsreform praktiziert – wird ab sofort nur noch durch die Essenabieter der Einrichtungen erfolgen. Die Eltern schließlich haben künftig mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Getränken für ihre Kinder.