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Bildungsausschuss Ziche: „Mieste muss sicher sein“

Der Kreistag der Altmark entscheidet im Dezember, ob die Kinder aus dem Bereich Estedt ab 2017/18 zur Gardeleger Karl-Marx-Schule gehen.

Von Ilka Marten 27.10.2016, 03:00

Mieste l Die Mitglieder des Kreisbildungsausschusses votierten am Dienstagabend für die Beschlussvorlage, dass die Kinder aus dem früheren Grundschulbezirk Estedt ab dem Schuljahr 2017/18 die Karl-Marx-Sekundarschule und nicht mehr die Sekundarschule Am Drömling in Mieste besuchen.

Mit Beginn des Schuljahres 2017/18 würden dann 210 Kinder die Einrichtung in Mieste besuchen, denn es wäre eine auslaufende Beschulung. Das heißt: Die Kinder aus dem früheren Estedter Einzugsbereich, die die Miester Sekundarschule besuchen, beenden dort auch ihre Schulzeit. Der letzte Estedter Schüler würde dann 2023 die Miester Sekundarschule verlassen, wenn der Kreistag am 12. Dezember dem Votum des Bildungsausschusses folgt.

Für die Variante sprach sich Mandy Zepig (SPD) aus. Als Begründung führte sie die Fahrzeiten der Kinder aus Schenkenhorst und Estedt an, zum anderen die gemeinsame Beschulung der Kinder in der Gardeleger Reutter-Grundschule. Ein Argument, das aus Sicht der Ausschussvorsitzenden Angelika Scholz (Die Linke) „für mich gar kein Punkt ist, weil sich nach der vierten Klasse für alle Schüler etwas ändert, wenn sie auf die weiterführenden Schulen gehen“. Für sie war der Knackpunkt, dass „die Kinder nicht unnötig im Bus sitzen“.

Das sah auch Astrid Läsecke (Die Linke) so: „In meinen Augen ist die Fahrzeit unzumutbar.“ Die Sekundarschüler aus Estedt, Schenkenhorst, Berge, Ackendorf, Laatzke, Zichtau und Wiepke sollen aus Sicht von Läsecke nach Gardelegen gehen, „denn die Karl-Marx-Schule ist eine tolle Schule“. Auch Mieste sei eine wunderschöne Schule, „die nicht kaputt gemacht werden darf“. Uwe Hundt (CDU) sagte: „Wir müssen und werden beide Schulen erhalten.“

Gleich zu Beginn hatte Landrat Michael Ziche klargestellt: „Wir bringen als Schulträger keinen Standort in Gefahr, an dem wir 2017 fast eine Million Euro investieren wollen“. Die Alternative, den Schülertransport so anzupassen, dass für die Estedter kein Umstieg in Gardelegen nötig ist, sondern eine Direktfahrt über Breitenfeld „ist außerordentlich schwierig“. Ziche: „Dafür gibt es keine Kapazitäten, oder man müsste zusätzliches Geld in die Hand nehmen.“

Die Beschlussvorlage sei klar unter der Prämisse erarbeitet worden, „dass der Schulstandort in Mieste sicher sein muss“. Das ist er laut gesetzlicher Regelung mit 180 Kindern. Und sollte das womöglich in einigen Jahren nicht mehr der Fall sein, „müssen wir die Einzugsbereiche wieder anfassen“, blickte der Landrat voraus. Damit trat er auch den Aussagen von Schulleiterin Ilka Passiel entgegen, die mit sehr persönlichen Worten dafür warb, die aktuelle Regelung beizubehalten. Auch im Elternkuratorium sei noch einmal deutlich gemacht worden, „dass sich die Kinder trotz aller Wege an der Schule wohl fühlen“.

Passiel: „Wir sind eine Schule, wo man jeden mit Namen kennt.“ Sie favorisiere die Idee, an der Busroute etwas zu ändern, so dass kein Umstieg für die Schüler nötig ist. Nur so könne auf lange Sicht garantiert werden, „dass wir in Mieste angenehme Klassenstärken haben“. Bei weniger Schülern seien weniger Lehrer, aber dafür größere Klassen zu erwarten, so Passiel. All das sage sie auch mit Blick darauf, dass die Zukunft der Miester Sekundarschule vor elf Jahren schon einmal zur Diskussion gestanden habe.