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Neue Ausstellung Kalbenser Bild im Kulturhistorischen Museum

Wenn zum Reformationsjubiläum eine neue Ausstellung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg eröffnet wird, hängt dort ein Bild aus Kalbe.

Von Cornelia Kaiser 06.01.2017, 02:00

Kalbe. Am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel veröffentlicht – und damit die kirchliche Reformation eingeleitet. Einer, der später in Wittenberg bei ihm studiert hat, war Elias Hoffmann. Er wirkte von 1548 bis zu seinem Tod im Jahr 1579 als Pfarrer und kirchlicher Inspektor in Kalbe. Und genau dort existiert nicht nur weiterhin seine umfangreiche Privatbibliothek, sondern auch ein Ölgemälde, das den einstigen Luther-Schüler im Jahr seines Todes zeigt.

Bislang war das Bild in der Patronatsloge der evangelischen Kirche Kalbe zu betrachten. Aktuell befindet es sich jedoch im Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Denn genau dort soll es ab Spätsommer im Zuge einer Ausstellung aus Anlass des 500. Reformationsjubiläums gezeigt werden. Schließlich war Magdeburg die erste Großstadt des Alten Reiches, die für die Reformation gewonnen werden konnte.

Bevor das aus Kalbe stammende Gemälde dort öffentlich gezeigt werden kann, gilt es aber erst einmal, dessen Oberfläche und den Rahmen zu reinigen, ein fehlendes Rahmenstück zu ergänzen, Leinwandfehlstellen zu ersetzen und umfangreiche Retuschen der Maloberfläche vorzunehmen, und zwar von Profihand. Denn das Bild hat in der Vergangenheit sehr stark gelitten, was laut Mathias Graf auch nicht verwunderlich ist.

Wie sich der Kalbenser erinnert, hätten er und sein Gemeindekirchenratskollege Siegfried Genz das Gemälde zu DDR-Zeiten im Kirchturm sichergestellt und an die Wand der Patronatsloge gehängt, damit es keinen weiteren Schaden nimmt. Es habe zuvor, zusammen mit anderen Relikten, achtlos in einer Ecke des Turmes gelegen. „Wir mussten es erst einmal ordentlich entstauben“, so Matthias Graf.

Wenn es ab 3. September im Zuge der Ausstellung „Gegen Kaiser und Papst – Magdeburg und die Reformation“ gezeigt wird, dann wird nichts mehr an seinen vorherigen, schlechten Zustand erinnern. Denn das Team des Kulturhistorischen Museums restauriert das Elias-Hoffmann-Bild, ohne dass der Kirchgemeinde Kalbe dadurch Kosten entstehen. Sie hat einen Leihvertrag mit dem Museum abgeschlossen. Dessen stellvertretender Leiter Tobias von Elsner hat das Bild persönlich aus Kalbe abgeholt und es vor dem Abtransport mit einer speziellen Schutzschicht überzogen.

Besagte Ausstellung soll bis zum 28. Januar 2018 in Magdeburg zu sehen sein. Anschließend wird das Ölgemälde an seinen Ursprungsort, die Kalbenser Kirche, zurückkehren. Deren Interieur soll in absehbarer Zeit auch vom Holzwurm befreit werden. Zum Ende dieses Jahres soll laut Pfarrer Dieter Borchert in die konkrete Planung eingestiegen werden.