1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Jugend forscht - auch in Gardelegen

Regionalausscheid Jugend forscht - auch in Gardelegen

Sie gehen in die sechste, die neunte oder zehnte Klasse: Acht junge Gardeleger treten zum Regionalwettbewerb Jugend forscht an.

Von Gesine Biermann 06.02.2017, 02:00

Gardelegen l Noch hält sich ihre Aufregung in Grenzung. Nur Joseline ist schon ein bisschen nervös, wenn sie an den großen Tag in gut zwei Wochen denkt. Dann nämlich wird die Gymnasiastin beim Regionalwettbewerb Jugend forscht in Stendal ein ganz besonderes Technik-Projekt vorstellen. Die Sechstklässlerin erforscht derzeit die Beschaffenheit von Zopfgummis. „Wenn man die Nachts drin lässt, ist das nicht gut für die Haare“, weiß Joseline. Sie selbst hat schließlich auch einen langen Zopf. Derzeit probiert sie deshalb aus, aus wie zum Beispiel gestrickte, gefilzte, gesponnene oder gewebte Bänder funktionieren. Alles wird gewissenhaft protokolliert. Denn die Ergebnisse muss sie am 23. Februar einer echten Jury präsentieren ...

Insgesamt fünf Projekte sind es, die zu Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb in diesem Jahr aus Gardelegen kommen werden. Alle acht Teilnehmer „forschen“ in der Freizeitoase. Frances Guba hat sich zum Beispiel ein Bio-Projekt ausgesucht. In großen, fest verschlossenen Gläsern wachsen Pflanzen, die von außen nur Licht und kein Wasser bekommen. Ein geschlossener Wasserkreislauf hält sie am Leben. Gut für Raumfahrer und künftige Häuser auf dem Mars, bestätigt die Sechstklässlerin lachend. Ebenfalls ganz praktisch denkt Lea Gohle. Ihre Idee, die Färbereaktionen von Pflanzen, kam ihr übrigens in der Freizeitoase: „Im Sommer haben wir vom Forsythienpflücken ganz braune Finger bekommen, erzählt sie. Das weckte ihre Neugierde darauf, welche heimischen Pflanzen noch färben. Das Ergebnis ihrer Testreihe kann sich sogar auf T-shirts sehen lassen.

Ebenfalls ganz praktisch denkt Lea Gohle. Ihre Idee, die Färbereaktionen von Pflanzen, kam ihr übrigens in der Freizeitoase: „Im Sommer haben wir vom Forsythienpflücken ganz braune Finger bekommen, erzählt sie. Das weckte ihre Neugierde darauf, welche heimischen Pflanzen noch färben. Das Ergebnis ihrer Testreihe kann sich sogar auf T-shirts sehen lassen.

Rauschen im Radio? Kein ordentlicher Empfang reinzugriegen?. Nun, daran könnten ganz profane Haushaltsgeräte, Handynetzkabel oder LED-Lampen schuld sein. Genau diesen Störquellen sind derzeit nämlich Franz Freitag und Justin Wießel auf der Spur. Ihr Projekt „Elektomagnetische Verträglichkeit von Haushaltsgeräten und Untersuchungen zur Störungsvermeidung" hat auf jeden Fall den längsten Namen – und das beeindruckendste Exponat. Denn die Zehntklässler haben gemeinsam mit ihren Betreuern, Sven Freitag und Ingo Dirmeier, eine ziemlich futuristisch anmutende Pyramide gebaut. In der werden die Haushaltsgeräte vermessen. „Wir prüfen zum Beispiel, welche Frequenzen sie stören", erläutert Sven Freitag. Geprüft wird außerdem, ob sie die gesetzlichen Grenzwerte einhalten. Schon jetzt steht für die Jungs fest: Teurere Elektrogeräte sind fast immer mehr zu empfehlen – zumindest in Sachen Funkverkehrsstörung. „Wir ziehen aber vor allem Rückschlüsse daraus, wie solche Geräte gebaut werden müssten, damit sie nicht stören", erklärt Freitag.

 

Franz Freitag beteiligt sich neben dem Physikprojekt auch gleich noch am Matheprojekt. Das funktioniert ganz gut. Schließlich forschen die vier Jungs im selben Raum. Und dort gehts auch noch um die Frage, wie man Schülern im Mathematikunterricht Tangenten und Normale besser erklären könnte. „Das ist nämlich für viele schwer zu verstehen", sagt Franz und grinst. Klar. Er gehört nicht dazu. Aber weil er die Problematik erkannt hat, arbeitet der Zehntklässler nun gemeinsam mit Luca-Leo Kramp und Noah Elias Senft und Betreuer Konrad Hammer daran, diese verflixten Tangenten und Normalen anhand eines Blockhauses zu erklären. Quasi eine „Software für Lehrer und Schüler", sagt Franz. Spätestens am 23. Februar entscheidet sich auch für die  vier Jugendlichen, wie gut ihre Ideen bei der Regionaljury Jugend forscht ankommen. Vielleicht schaffen es Luca, Franz, Justin und Noah mit ihren Projekten ja sogar in den Landeswettkampf und können am 30. März in Magdeburg wieder antreten.