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Sanierung Eine neue, alte Treppe für das Schloss

Am Schloss Isenschnibbe in Gardelegen wird das nächste Teilstück der Gebäudesicherung in Angriff genommen: die seitliche Eingangstreppe.

Von Cornelia Ahlfeld 06.10.2016, 01:01

Gardelegen l Olaf Wenzke schwingt die Mauererkelle und lässt die Mischung auf eine Probeputzfläche fallen. Zwei Probefelder hat der Fachmann von den Werkstätten für Denkmalpflege Quedlinburg angefertigt, mit dem Kellenspritzputz und einem Kratzputz. „Ich denke, der Spritzputz entspricht dem jetzigen Putz am Sockel am ehesten“, meint Wenzke. Welcher Putz schließlich verwendet wird, sei aber noch nicht entschieden.

Fest steht aber, dass geputzt werden muss. Denn am Schloss Isenschnibbe hat jetzt der nächste Abschnitt der Gebäudesicherung begonnen. Der seitliche Treppenaufgang war völlig marode und einsturzgefährdet. Der wurde jetzt abgerissen und soll dann originalgetreu wieder aufgebaut werden. Alle Teile, die wieder verwendet werden, haben Olaf Wenzke und sein Kollege Mike Dietz bereits gesichert. Dazu gehören die Treppenstufen aus Sandstein.

„Bis auf eine Stufe können alle wieder eingebaut werden“, sagt Wenzke, der bereits am Wiederaufbau der großen Freitreppe am Schloss mitgearbeitet hat. Zuvor werden die Stufen aufgearbeitet, repariert und gereinigt. Das originale Jugendstilgeländer am Treppenaufgang wird ebenfalls wieder aufgearbeitet. Das Geländer an der Eingangstür – „mit LPG-Charme“, wie es Planer Fritz Genz, der die Sanierungsarbeiten begleitet, formuliert – kommt weg. Eingesetzt wird ein Nachbau analog des originalen Treppengeländers.

Die Fußbodenfliesen wurden aufgenommen und alle einzeln verpackt. Die befinden sich jetzt in den Quedlinburger Werkstätten und werden dort aufgearbeitet und dann ebenfalls wieder eingesetzt. „Wir wollen ja soviel wie möglich erhalten“, sagt Wenzke. Zum Schluss wird die Dachkonstruktion wieder aufgebaut. Ähnlich wie das neue Balkondach als Stahlkonstruktion mit Verglasung. Etwa 25 000 Euro kostet dieser Treppenabschnitt. Vier bis sechs Wochen werden die Arbeiten dauern.

Danach geht es am markanten Balkon des Schlosses weiter. Nachdem vor kurzem die Stahlkonstruktion aufgebaut wurde (wir berichteten), wird dann der Balkon verglast. Danach folgen die Fliesenarbeiten an der Balkonwand und auf dem Fußboden. Außerdem werden die Fenster und die Eingangstür im Balkonbereich erneuert. „Der Balkon wird komplett fertig gemacht. Im Winter geht es dann innen weiter“, zählt Genz die nächsten Schritte auf. Ein Schwerpunkt wird dann die Sicherung und Aufarbeitung der Fenster im Saal im Erdgeschoss des Gebäudes sein.