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Soziales 20 Cent pro Einwohner für Frauenhaus

4630 Euro und 40 Cent soll das Gardeleger Frauenhaus im Jahr 2017 von der Stadt bekommen.

15.06.2017, 10:00

Gardelegen (gb) l Das Salzwedeler Frauen- und Kinderhaus soll künftig durch die Einheitsgemeinde Stadt Gardelegen stärker finanziell unterstützt werden. Die entsprechende Beschlussvorlage der Verwaltung sieht einen Betrag von 20 Cent pro Einwohner vor. Für das kommende Jahr wären das 4630,40 Euro.

Der Trägerverein halte auch für schutzbedürftige Frauen und Kinder aus Gardelegen im Notfall Plätze vor, heißt es in der Begründung. An der Finanzierung von Sach- und Personalkosten sollen sich künftig neben dem Altmarkkreis die Einheitsgemeinden Gardelegen Salzwedel, Klötze, Kalbe, Arendsee und die Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf mit einem an ihre Einwohnerzahl gekoppelten Zuschuss beteiligen. Der Vertrag soll allerdings nur zustande kommen, wenn alle Vertragspartner dem Vorschlag zustimmen.

Darüber befand am Dienstagabend als erstes Gardeleger Gremium der Sozialausschuss. Unterstützt wurde der Vorschlag ausdrücklich von Oliver Stegert (SPD-Fraktion), Andreas Finger (CDU-Fraktion) und per Abstimmung auch von den anderen Mitgliedern.

Lediglich Stadtrat Dirk Kuke (Fraktion Freie Liste/Feuerwehr) sprach sich gegen die geplante Unterstützung aus. Der Träger des Frauenhauses sei schließlich ein Verein wie viele andere, argumentierte Kuke.

„Bei 20 Cent pro Einwohner könnte ja gleich der nächste Verein kommen und das auch verlangen. Wenn, dann müssten wir alle Vereine gleich betrachten.“ Zudem gebe es doch auch staatliche Institutionen, „die da Hilfe anbieten“.

Kuke bezog sich auf die bereits beschlossenen Zuschüsse für die Gardeleger Vereine, in der auch das Frauenhaus Salzwedel schon bedacht worden sei. „Wir könnten höchstens darüber nachdenken, dass wir nächstes Jahr mehr geben“, schlug er vor.

„Ziemlich verwundert“, zeigte sich Stadtratskollege Oliver Stegert. Das Frauenhaus sei doch „nicht zu vergleichen mit irgendeinem Fußball- oder Volleyballverein“, hielt er dagegen. Er sehe die Mitfinanzierung „fast als Pflichtaufgabe an“, so Stegert. Mit einer Gegenstimme (Kuke) empfahl der Ausschuss dem Stadtrat schließlich, der Beschlussvorlage zuzustimmen.

Auf Nachfrage von Stadtrat Andreas Finger betonte Bürgermeisterin Mandy Zepig zuvor noch einmal, dass eine Kündigung für jede Vertragspartei zum Jahresende möglich sei, wenn sich eine Kommune diese Unterstützung finanziell nicht mehr leisten könne.