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Spitzenvermieter Kaum Leerstand bei der Wobau

1419 Wohnungen gehören zum Bestand der Gardeleger Wobau. Davon stehen 69 Wohnungen leer, zumeist bedingt durch Bauarbeiten.

Von Cornelia Ahlfeld 02.01.2017, 16:49

Gardelegen l Im Vergleich zu anderen kommunalen Vermietern in Sachsen-Anhalt ist das Thema Wohnungsleerstand für die Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) schon seit vielen Jahren kein Problem mehr. Vor allem auch nicht im unmittelbaren Stadtzentrum von Gardelegen, im Sanierungsgebiet. Die Entwicklung zeigt, dass die konsequente Sanierungspolitik der Wobau erfolgreich ist. Seit Jahren setzt die Wobau auf die Sanierung von alten Wohngebäuden im Stadtzentrum. Schon bei Beginn der Bauarbeiten sind die Wohnungen meist vergeben. Aktuell stehen im Stadtzentrum gerade mal neun Wohnungen leer, davon drei in der ehemaligen Kreisvolkshochschule der Sandstraße 9, informierte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze. Dieses Gebäude gehört zu den Großprojekten, die die Wobau in diesem Jahr angehen will. 1,5 Millionen Euro werden in die Komplettsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes investiert.

Den höchsten Leerstand gibt es mit fast zehn Prozent im Wohngebiet Schlüsselkorb. Allerdings auch bedingt durch Sanierungsarbeiten. 60 Wohnungen stehen dort leer. 34 Wohnungen sind es allein im Wohnblock der Straße der Freundschaft 10-12. Das Haus mit seinen drei Eingängen und 72 Wohnungen wird derzeit im Rahmen eines Landes-Modellprojektes für demografische Sanierung komplett umgebaut. Kernpunkt ist der Anbau von drei Fahrstühlen. Der Block wird sowohl innen als auch außen komplett saniert, umgebaut und erneuert. Das Investitionsvolumen beläuft sich insgesamt auf knapp vier Millionen Euro.

Im Wohngebiet Ost (Bereich Bertolt-Brecht-Straße und OdF-Straße) beläuft sich der Leerstand auf etwa zwei Prozent. Im Wohngebiet West (Bereich Weteritzer Landstraße, Ernst-von-Bergmann-Straße, Eichengrund) liegt der Leerstand bei 0,93 Prozent.

Zum Bestand der Gardeleger Wobau gehören insgesamt 1419 Wohnungen, die sich in der Kernstadt sowie in Weteritz und Zienau befinden. Dazu kommen weitere 213 Wohnungen in den Ortsteilen, für die die Wobau als Verwalterin tätig ist. Diese Wohnungen sind mit der Gebietsreform in das Eigentum der Stadt Gardelegen als Rechtsnachfolgerin für die bis dato eigenständigen Gemeinden eingegangen. Die Stadt hatte nach Abschluss der Gebietsreform am 31. Dezember 2010 die Wobau, eine 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt, mit der Verwaltung der Wohnungen beauftragt.

„Angefangen haben wir mal mit einem Leerstand von über 28 Prozent“, so Oelze. Im Januar 2016 waren es noch 15,7 Prozent. Im Dezember lag der Wohnungsleerstand bei 10,3 Prozent. Mieste und Jävenitz seien einst Problemorte gewesen, was den Leerstand betrifft. Jetzt seien in beiden Orten jeweils nur eine Wohnung nicht vermietet. „Das sind Spitzengebiete geworden“, betonte Oelze. Zu den „Krisengebieten“ der Wobau gehören derzeit Dannefeld und Jeseritz. Der Wohnblock in Dannefeld sei nicht saniert. Von den dortigen 14 Wohnungen seien fünf noch belegt. „Wenn der Block leer ist, kommt der weg“, kündigte Oelze an. Im Jeseritzer Wohnblock seien von 16 Wohnungen derzeit sieben vermietet.