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Statistik Sallenthin ist Gewinner, Brunau Verlierer

Die Einheitsgemeinde Kalbe hat im vergangenen Jahr erneut 115 Einwohner verloren.

Von Conny Kaiser 11.01.2017, 01:00

Kalbe l Frauen, die einen Mann suchen, könnten in der Einheitsgemeinde Kalbe fündig werden. Denn dort hat – und dieser Trend hält bereits seit Jahren an – das vermeintlich starke Geschlecht mit einem Verhältnis von 3900 zu 3761 die klare Überhand.

Besonders deutlich fällt dies in Jeetze auf, wo bei insgesamt 322 Einwohnern 26 Männer mehr leben als Frauen. Aber auch in Packebusch stehen 139 männliche Bürger nur 113 weiblichen gegenüber. In vielen anderen Dörfern der Einheitsgemeinde gibt es ein ähnliches, wenn auch nicht ganz so drastisches, Verhältnis. Eine der wenigen Ausnahmen bildet die Kernstadt Kalbe, wo bei insgesamt 2293 Einwohnern 59 Frauen mehr leben als Männer.

Dass es in der Region generell mehr männliche als weibliche Bewohner gibt, liegt nicht zuletzt daran, dass es nach wie vor die Frauen sind, die den ländlichen Gegenden Ostdeutschlands auf der Suche nach besseren Entwicklungsmöglichkeiten den Rücken kehren. Dass viele von ihnen im gebärfähigen Alter sind, verstärkt den Bevölkerungsrückgang noch einmal zusätzlich. „Wir versuchen natürlich im sozialen und infrastrukturellen Bereich gegenzusteuern. Allerdings gelingt uns das nur bedingt“, wie Bürgermeister Karsten Ruth die aktuelle Statistik kommentierte.

Dass die Gesamteinwohnerzahl der Einheitsgemeinde zum 31. Dezember 2016 erneut um 115 im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist, wundert ihn nicht. Allerdings wirkt sich hier auch die Tatsache aus, dass zahlreiche Flüchtlinge, die der Stadt Kalbe zugewiesen worden waren, dieser inzwischen wieder den Rücken gekehrt haben. Der Altmarkkreis hat bereits mehrere Wohnungen, die er zuvor zur Flüchtlingsunterbringung in Kalbe angemietet hatte, gekündigt.

Es gibt bei der negativen Entwicklung der Bevölkerungsanzahl aber auch, bedingt durch Geburten, Zuzüge und eine geringe Sterberate, ein paar positive Ausnahmen. Besonders sticht dabei das kleine Dörfchen Sallenthin hervor. Hier wuchs die Einwohnerzahl in den vergangenen zwölf Monaten von 97 auf 113. Auch Vahrholz konnte einen deutlichen Zuwachs verbuchen: von 96 auf 109. Zethlingen hat jetzt 192 statt 184 Einwohner und auch das kleine Wustrewe ist um sechs Einwohner auf 54 gewachsen.

Besonders klar verloren haben hingegen Brunau, das trotz guter sozialer Infrastruktur von 483 auf 464 Einwohner schrumpfte und Jeggeleben, das jetzt nur noch 88 statt 98 Einwohner zählt.