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Sturmschäden Brotgetreide für Biogasanlagen

Betroffen von Sturmtief Paul sind auch Landwirte in der Region Gardelegen. Bei der Landwirts GbR Jerchel sind alle Kulturen geschädigt.

Von Cornelia Ahlfeld 14.07.2017, 03:00

Gardelegen/Jerchel l Zerfledderter Mais weithin, abgeknickte Roggenhalme – ein trauriger Anblick für jeden Landwirt, der mit Leidenschaft am Werk ist. Sturmtief Paul hat auch auf Sachsen-Anhalts Feldern ganze Arbeit geleistet. Besonders betroffen waren die Börde und das Jerichower Land, aber auch in der Gardeleger Region beklagen landwirtschaftliche Betriebe hohe Ernteausfälle. Denn der Hagelsturm war quasi in Korridoren unterwegs. „In nördlicher Richtung haben wir schwere Schäden“, sagte Friedrich-Wilhelm Giggel, einer der Gesellschafter der Jercheler Landwirts GbR.

Im südlichen Bereich habe der Sturm nicht so schlimm gewütet. In Richtung Jeseritz beispielsweise seien die Schäden weitaus geringer als im Raum Jerchel. „Bei uns sind praktisch alle Kulturen betroffen“, so Giggel. Die Ernteverluste seien hoch. Bei den Lupinenbeständen könne man fast von einem Totalschaden ausgehen. Zwischen 80 und 95 Prozent seien beschädigt. Beim Mais seien es zwischen 30 und 95 Prozent, beim Getreide zwischen 30 und 70 Prozent. „Je nach Reife, je weiter die Entwicklung, umso anfälliger sind die Pflanzen“, erläuterte Giggel.

Beim Roggen sei nichts mehr zu erwarten gewesen. Die Halme seien regelrecht abgeknickt. Bis zur regulären Ernte wären es noch vier bis fünf Wochen gewesen. „Die Halme waren so aber nicht mehr in der Lage, das Korn zu ernähren“, so Giggel. Bei der Landwirts GbR sei der Roggen zu 80 Prozent „runter und verkauft an Biogasanlagen“, um die Verluste finanziell ausgleichen zu können. Nach der Schadensaufnahme wurde auch die Gerste gedroschen. Der finanzielle Schaden liege insgesamt im sechsstelligen Bereich. Nach der Schadensaufnahme wurde auch die Gerste gedroschen. Der finanzielle Schaden liege insgesamt im sechsstelligen Bereich.

Doch die Gesellschafter der Landwirts GbR können nach Sturmtief Paul doch noch recht optimistisch in die Zukunft schauen, denn die Jercheler Kulturen seien gut versichert. „Ich bin heilfroh, dass es diese landwirtschaftliche Versicherung gibt. Die kostet zwar richtig Geld, aber sie hilft eben auch im Ernstfall“, betonte Giggel. Unabhängig davon hätten die Landwirte ihre Ernte lieber wie geplant eingefahren. „Wir hätten in diesem Jahr auch eine überdurchschnittliche Ernte gehabt“, so Giggel. Beim Mais habe er aber noch Hoffnung. „Dort, wo er noch steht, steht er gut. Wenn noch ordentlich Regen kommt, dann haben wir Glück“, so Giggel.