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Wohnungsbau Keine Wohnung mehr frei

Vom Land in die Stadt - einige Interessenten für den sanierten Wobau-Block, Straße der Freundschaft 10-12, kommen aus dem Gardeleger Umland.

Von Ilka Marten 16.02.2017, 02:00

Gardelegen l Es wird stetig gearbeitet, das ist nicht nur von außen zu sehen, sondern besonders innen zu hören. Wie die Arbeiten beim Pilotprojekt „Demografische Sanierung – Straße der Freundschaft 10-12“ voran geschritten sind, sah sich gestern Bauminister Thomas Webel an. Das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr unterstützt das Wobau-Großprojekt mit Gesamtkosten von mehr als zwei Millionen Euro. 800. 000 Euro Fördermittel wurden bereits im vergangenen Jahr verbaut.

Und: Die Wohnungen im Schlüsselkorb sind gefragt. „Zu 99 Prozent gibt es für jede Wohnung nach der Sanierung Interessenten“, sagte gestern Angelika Kamieth von der Gardeleger Wobau auf Anfrage. Verschieben könne sich zwar immer mal etwas, „aber ich habe keinen Zweifel, dass dieser Block nach der Sanierung komplett belegt sein wird“, so Kamieth zur großen Nachfrage. Das Projekt der Gardeleger Wobau mit dem Einbau der Fahrstühle und der Komplett-Sanierung dieses WBS-70-Blockes im Schlüsselkorb ist einmalig im Land.

Auffällig ist laut Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze, dass es zahlreiche Interessenten aus dem Gardeleger Umland gebe. „Das sind Leute, die ihr Haus auf dem Dorf verkaufen möchten und dann eine Wohnung im Schlüsselkorb beziehen möchten“, so der Geschäftsführer. Die Vorteile der Wohnlage dort liegen auf der Hand: zentrumsnah, Einkaufsmöglichkeit vor Ort, Arztpraxis, Post, Physiotherapie, Bibliothek – alles innerhalb weniger Meter erreichbar. Und in die Wohnungen geht es schon seit Dezember mit den neu angebauten Fahrstühlen. Sie sorgen dafür, dass alle Wohnungen ebenerdig erreichbar sind. Das sei der Trend, dass in ländlichen Gegenden ältere Leute aus dem Umland in barrierearme Wohnungen in die Stadt ziehen, schätzte Bauminister Webel ein. Da es durchaus Bedarf an barrierearmen Wohnungen gebe, sei ein Förderprojekt des Landes angedacht, so der Minister. Derzeit würden Planungen erarbeitet. Das ließ Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze mit Blick auf weitere Wobau-Blöcke aufhorchen.

Mit der Auflösung der Struktur in der sechsten Etage und den dort geplanten Wohnungen von mehr als 70 Quadratmetern sowie den Vergrößerungen in den Etagen drei, vier und fünf solle es in dem Block mehr gemischte Belegung geben. „Es zeichnet sich aber ab, dass vor allem Ältere in den Block einziehen wollen“, so Oelze. Insgesamt verringert sich die Wohnungsanzahl von ursprünglich 72 auf 57 nach der Sanierung.