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Wort gehalten Durchgang ist wieder geöffnet

Nach Jahrzehnte langen Querelen kann seit kurzem wieder der Durchgang zwischen Kalbenser Westpromenade und Thälmannstraße genutzt werden.

Von Cornelia Kaiser 25.10.2016, 14:52

Kalbe. „Man glaubt nicht, was für ein aufwendiger und auch teurer Akt es ist, so ein Grundstück um ein paar Meter zu verschieben.“ Mit diesen Worten hat Mirko Wolff noch einmal deutlich gemacht, warum sich die Neueröffnung des Durchganges zwischen Kalbenser Westpromenade und Thälmannstraße so lange hingezogen hat.

Wolff ist Anlieger des besagten, rund einen Meter breiten, Durchgangs, bei dem es sich um ein städtisches Areal handelt. Ursprünglich hatte sich dieses entlang des sogenannten Stinkgrabens befunden und hatte einen Knick gemacht, der von keiner Seite einsehbar war. Dies hatte immer wieder dazu geführt, dass der Durchgang zur illegalen Müllentsorgung und auch für die menschliche und tierische Notdurft missbraucht worden war – was den Anliegern mächtig gestunken hatte. Der Weg war daraufhin über Jahre gesperrt worden, was aber immer wieder für Unmut in der Bürgerschaft sowie im Stadtrat gesorgt hatte. Denn er war von jeher als Abkürzung – unter anderem zwischen Schulen, Sportplatz und Freibad – genutzt worden. Um allen Seiten gerecht werden zu können, hatten sich Anlieger Mirko Wolff und die Kommune schließlich auf einen Flächentausch geeinigt, um eine gerade Wegführung möglich zu machen. Allerdings hatte der Anlieger dafür sämtliche Kosten allein zu tragen und auch die notwendigen, behördlichen Schritte einzuleiten. Und die hatten es in sich.

„Alle notwendigen Schritte konnten stets nur dann unternommen werden, wenn absolute Rechtssicherheit herrschte“, erklärte Mirko Wolff, der damit unter anderem auf Grenzfeststellung, Notarvertrag, Neuvermessungen, Grundbucheintrag sowie Abstimmungen mit Genehmigungsbehörden anspielte. Zudem gestalteten sich die Arbeiten an der neuen Trasse, die erst durch Abriss eines alten Gebäudes möglich wurden, schwieriger als gedacht. Denn in dem schmalen Durchgang konnten keine schweren Baumaschinen eingesetzt werden.

Gegenüber dem Stadtrat hatte Mirko Wolff aber im Juli erklärt, den neu geschaffenen Weg Mitte Oktober seiner Bestimmung übergeben zu wollen. Und das hat er nun auch gemacht – ganz still und leise.

Dem Kalbenser Ortsbürgermeister Heiko Gabriel ist dies dennoch nicht verborgen geblieben. Er äußerte während der jüngsten Ortschaftsratssitzung seine Freude darüber, dass die lange Geschichte des Durchgangs nun ein positives Ende gefunden hat. Einige Mitglieder des Gremiums schlugen aber vor, am Ausgang zur Thälmannstraße Poller aufzustellen, damit heraustretende Fußgänger nicht von Fahrzeugen erfasst werden. Darum soll sich nun die Verwaltung kümmern. Schließlich gehört der Weg ja der Stadt.