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Schulentlassung Trommelwirbel für die Zehner

Feierliche Verabschiedung der Genthiner Absolventender Sekundarschule Am Baumschulenweg.

Von Natalie Häuser 06.07.2015, 15:54

Genthin l Nicht nur ein Paukenschlag, sondern ein ganzen Trommelkonzert begrüßte die Absolventen der Genthiner Sekundarschule Am Baumschulen zu ihrer feierlichen Zeugnisausgabe. Die Trommelgruppe unter Leitung von Birgit Heinzelmann und Birgit Klunter des Jugendhauses Thomas Morus gab mit den Schlägen auf die Felle der Fasstrommeln einen kräftigen Auftakt mit einen Rhythmus, der den Gästen, Eltern und Fachlehrern im Publikum trotz der Hitze einen wachen Applaus entlockte.
 

Bevor die Zertifikate in den Händen der Zehntklässler landeten, wurden sie mit einem Programm aus Tanzauftritten der schuleigenen Tanzgruppe und handgemachten Musikstücken per Geige, Klarinette und Klavier gefeiert. Die Rezitation aus einer modernen Version von Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ sorgte für viele schmunzelnde Gesichter im Raum, als Neuntklässlerin Maxi Oge davon sprach, dass Luise auf ihren „Schneckenchecker“ Ferdinand steht und nun „der Punk abgehe“. „Wenn wir die Stücke in dieser Sprache lesen würden, könnten wir sie auch verstehen“, so die Sekundarschülerin, die dafür ein zustimmendes Nicken der Absolventen aus den ersten beiden Reihen bekam.

Das nun zwar ein erster Lebensabschnitt geschafft ist, aber es auch nur „ein erster Test“ auf dem weiteren Weg der ehemaligen Sekundarschüler sein würde, gab Schulleiterin Monika Reinhold zu bedenken. „Aber die erste harte Probe und für einige eine ganz neue Art von Stress sind erstmal überstanden.“ Sich selbst bewusst sein, sich selbst wahrnehmen und auch Kritik an der eigenen Person üben können, das wünschte die Direktorin ihren Schülern für kommende Herausforderungen. „Und auch zu wissen, was man nicht kann, gehört zur Entwicklung dazu.“ Einige der Schüler, haben mehr als nur Spuren an der Genthiner Sekundarschule hinterlassen. So wie Sarah Pflaumbaum, die sich jahrelang für die Schülerfirma „Krea(k)tiv“ engagierte. Auch geehrt wurden besonders gute Ergebnisse der Abschlussprüfungen.
 

Die Absolventen wollten nicht ziehen, ohne sich bei den Lehrkräften zu bedanken, die sie über die Jahre hinweg begleitet haben. „Wir haben uns oft über die Lehrer aufgeregt, wussten aber insgeheim, dass sie auch nur ihren Job machen“, verlas Zehntklässlerin Sarah Pflaumbaum. Traditionell übergab auch der Schulförderverein wieder zwei „Bäumchen des Jahres“ an besonders engagierte Schüler. Diesmal durften sich Celina Francine Grundt und Anna-Lena Rhien über den Schulorden freuen, zu dem auch eine kleinen Finanzspritze gehörte.

Ein bisschen Wehmut war dann doch zu spüren, als die Ausgabe der Zeugnisse, untermalt von den Klavierklängen aus „Die fabelhafte Welte der Amelie“ des Schülers Colin Grundt, voranschritt und den Absolventen bewusst wurde, dass sie vermutlich vorerst das letzte Mal in diesem Rahmen zusammenkommen würden. Da rollte bei der ein oder anderen hübsch zurecht gemachten Schülerin doch eine Träne über die Wangen, die aber dank vorbereiteter Taschentücher den getuschten Wimpern für die anschließende Party nichts anhaben konnte.