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Tierparkcafè Kochen mit Ausblick auf Kängurus

Wie einfach Selbstgemachtes entsteht, lernen zwei durch die Elbe-Havel-Werkstätten betreute junge Frauen im Zabakucker Tierpark-Café.

Von Natalie Häuser 13.09.2015, 13:28

Zabakuck l Hausgemachtes hat nicht nur in Bettina Grimms Privathaushalt Priorität. Wie ein selbstgebackenes Brot oder ein duftendes Blech Kuchen aus dem Ofen gelingt, gibt die Leiterin im Zabakucker Tierpark-Café „Für alle Felle“ gerne an ihre beiden Mitarbeiterinnen Stefanie Heise und Severine Bastian weiter.

„Es gibt eigentlich nichts, was wir ungern machen“, sagt die 32-jährige Stefanie Heise, die halbtags über die Elbe-Havel-Werkstätten dort beschäftigt ist. Eifrig wischen die beiden jungen Frauen die Tische auf der Terrasse nach dem Regen trocken. Sie liegen gut in der Zeit. Schon zehn Minuten vor Öffnung sind alle Tische im Café eingedeckt und Tagesgericht, Brot und Kuchen für die Gäste vorbereitet. Es kann losgehen ...

„Nimmst du bitte die Nudeln vom Herd“, ruft Bettina Grimm ihrer Mitarbeiterin Severine Bastian zu, die gerade noch einmal über den Bedienungstresen wischt. Als Tagesgericht hat das Dreiergespann der Tierpark-Gastronomie Nudeln mit Tomatensoße vorbereitet.

Und auch das Roggen-Haferflocken-Brot und die Fanta-Schnitte wurde am Morgen von den Werkstätten-Damen zubereitet. „Donnerstags ist unser Brotbacktag“, erklärt Grimm, die zuhause in Kleinwulkow einen großen Hof mit vielen Tieren bewirtschaftet. Sie findet es spannend, Menschen mit Handicap, wie Severine und Stefanie, zu zeigen, wie man Lebensmittel selbst zubereiten kann. „Es macht Spaß mit den Beiden, sie machen ihren Job gut. Das merkt man sehr schnell.“

Im normalen Tagesbetrieb des Cafés wird an den Tischen bedient. Wenn viel los ist, ist Selbstbedienung angesagt. Künftig sollen hier mehr geschlossene Veranstaltungen stattfinden. „Wir denken da auch an Tagungen, die Technik dafür ist vorhanden“, sagt Juliane Reimann, Leiterin des Zabakucker Tierparks.

Leinwand und Beamer stehen bereit. Zum Schulbeginn hatte sich eine Einschulungsgesellschaft eingemietet. Für die bestellten Kuchen und das Buffet arbeiteten die Zabakucker mit der Küche in den Elbe-Havel-Werkstätten Schönhausen zusammen. In dieser Form könnte sich das Café-Team auch gut vorstellen, große Geburtstagsrunden, Jugendweihen oder Hochzeitsgesellschaften zu verköstigen.

Besonders hat es Severine und Stefanie der Steinofen angetan. Daneben hängen viele kleine bunte Schürzen am Haken. „Hier backen wir mit Schulklassen Pizza“, sagt Grimm.

Dass Selbstgemachtes durchaus schmeckt, beweist nicht zuletzt Tierpark-Chefin Reimann selbst, die sich vom frisch gebackenen Roggenbrot gleich zwei Scheiben stibitzt, bevor sie ihr Rundgang durch den Park fortsetzt. Neben diesem schätzen die drei Damen auch den Ausblick auf die Bennett-Kängurus. Wo hat man denn sonst schon so einen tierischen Ausblick am Arbeitsplatz. Den können Severine und Stefanie im „Für alle Felle“ täglich genießen.