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Kirchensanierung Farbe „aus einem Guss“

Der Innenraum der Parchener Kirche, genauer die Holzausstattung, hat einen komplett neuen Farbanstrich erhalten.

Von Simone Pötschke 17.09.2015, 20:10

Parchen l Wieder ist etwas an der Parchener Kirche geschafft: Die Holzausstattung, das Gestühl, die Patronatslogen, der Taufstein und das Rednerpult in der Parchener Kirche präsentieren sich seit Kurzem in einem einheitlichen, abgestimmten Farbanstrich. Ganz nach der originalen Vorlage.

Ohne ehrenamtliches Dazutun wäre dies allerdings nicht möglich gewesen. Mit offiziellen Mitteln konnte zunächst nur das Gestühl unter den Händen eines Malerbetriebes mit Farbe behandelt und somit optisch aufgewertet werden.

„Für den gesamten Kircheninnenraum reichte das Geld eben nicht“, erinnern sich Marika und Jürgen Schröder. Um dem Kircheninneren jedoch ein einheitliches Bild zu geben, besann sich Jürgen Schröder auf die eigenen Möglichkeiten. Gemeinsam mit Thomas Plodek, einem gelernten Maler, machte er sich auf eigene Initiative ans Werk, um komplett neue Farbe in das Gotteshaus einziehen zu lassen. „Wir haben gemeinsam etwa 40 Stunden investiert, die Malerarbeiten bewältigen zu können“, berichtet Schröder. Ehefrau Marika merkt bei einem gestrigen kurzen Rundgang durch die Kirche an: „Es sind keine farblichen Unterschiede zwischen den Bänken und den anderen Holzausstattungen festzustellen. Ich glaube, wir können zufrieden sein.“

Die Kosten für die Farbe wurden aus Spendengeldern beglichen. Marika Schröder hat, wenn es um die Sanierung der Parchener Dorfkirche geht, längst gelernt, Ideenreichtum zu entwickeln. Als Mittel für die Anteilfinanzierung zur Restaurierung des Gestühls benötigt wurden, gab sie zu ihrem 60. Geburtstag statt Blumen Spenden für die Kirche den Vorzug. „Dabei“, erzählt die Parchenerin, „wollten wir anfänglich sogar ganz neues Gestühl. Doch das wäre viel zu teuer geworden, so dass es bei Malerarbeiten blieb.“

Dank des Engagements des Gemeindekirchenrates, vieler Parchener und Fördermöglichkeiten aus EU-Töpfen führt die Parchener Kirche längst kein Schattendasein mehr. Über das Leader-Programm konnte das Kirchendach neu eingedeckt werden, die Toren saniert, Fenster ausgebessert und gestrichen werden. Mit Arbeitseinsätzen versuchen die Parchener nun, die Außenanlage und ehemaligen Friedhof einigermaßen in Ordnung zu halten. „Sicherlich kann sich die Parchener nicht mit anderen Kirchen, etwa der Kader oder der Karower, vergleichen, doch wir tun unser Möglichstes“, sagt Jürgen Schröder mit einer durchaus optimistischen Stimme.

Berechtigt, denn der Veranstaltungskalender für das Gotteshaus weist für die nächsten Tage und Wochen ein erstaunliches Spektrum auf. So wird am Sonnabend, 26. September, um 13.45 zum Auftakt des Erntefestes im Fienerdorf in der Kirche die Erntekrone gesegnet. Ebenfalls am 26. September werden sich Nachfahren von Wilhelm Treplin auch in der Parchener Kirche treffen. Er war von 1835 bis 1885, also 50 Jahre, Pfarrer in Parchen. Am Sonntag, 27. September, gibt es Kino in der Kirche. Ernst Adolf Kampe zeigt dann einen Film über Landwirtschaft. Am 2. Oktober wird in der Kirche eine Andacht zur Silberhochzeit gehalten. Ein Höhepunkt wird dann der Erntedankgottesdienst am 4. Oktober um 10 Uhr sein. Erntegaben, darüber informierte Marika Schröder, können am 29. September und am 2. Oktober abgegeben werden.