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Kulturwinter Reinemachen im Gotteshaus

Reinemachen in der evangelischen Kirche Schlagenthin. In zehn Tagen beginnt der nächste Kulturwinter.

Von Mike Fleske 20.10.2015, 15:00

Schlagenthin l Viele helfende Hände gab es am Sonnabend in Schlagenthin rund um die Kirche. Dazu aufgerufen hatte der Förderverein der Kirche. Die rund ein Dutzend Teilnehmer der Aktion hatten Besen, Rechen und Harken mitgebracht, um Ästen und Laub im Kirchgarten und auf den Wegen zu Leibe zu rücken.

„Es ist eigentlich noch etwas zu früh für eine solche Aufräumaktion, der Herbst beginnt ja erst, aber wir hatten keinen anderen Termin“, begründete der Vereinsvorsitzende Rüdiger Schnapp. Auch das Innere des Glockenturms wurde entstaubt. „Wir haben noch Spinnen aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg gefunden“, witzelte Helfer Hubert Pilz während der Arbeit. Ordentlich Staub wirbelten die Vereinsmitglieder auf, als sie den Boden und die Balken vom Schmutz befreiten.

Der alleinstehende Glockenturm neben der Kirche ist eine echte Besonderheit. Denn von der ursprünglich romanischen Kirche ist nur der Chor aus verputztem Backsteinmauerwerk erhalten. Der Rest wurde während des Dreißigjährigen Krieges zerstört. Danach erhielt das Gotteshaus einen Fachwerkbau ohne Turm. Dieser wurde aufgrund der geringeren Kosten separat errichtet. „Eigentlich war das einst nur ein Provisorium, aber die halten bekanntermaßen am längsten“, erläuterte Rüdiger Schnapp mit einem Augenzwinkern.

Die Kirche selbst wurde ebenfalls auf Vordermann gebracht. Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen für die anstehende Sanierung des Chorraumes und des Altars, die 2017 beginnen soll.

Dafür werden auch schon Spendengelder eingeworben. „Es gibt Spender nicht nur aus dem Ort, sondern auch aus Berlin, aus Ostseeorten und selbst eine Dame spendet, die in den USA, in Kalifornien, lebt“, so Schnapp. Die Spendernamen werden auf einer Tafel im Innenraum veröffentlicht.

Wer sich die durch die historische Engeldecke bekannte Kirche einmal anschauen möchte, hat unter anderem am ersten Advent die Gelegenheit. Dann gibt es um 15 Uhr ein Konzert mit dem Neuapostolischen Chor. Dem schließt sich ein besinnlicher Adventsmarkt mit vielen Leckereien an. Bereits am 30. Oktober beginnt um 19 Uhr im Pfarrhaus der diesjährige Kulturwinter des Fördervereins mit einem Vortrag des Apfelkenners Volker Tesche.

Der Experte vom Pomologenverein Sachsen-Anhalt wird über die obstbauliche Nutzung in Kleingärten sprechen. Des Weiteren wird er sich mit Pflanzung, Pflege, Schnitt, Sortenkunde, Pflanzenschutz und Gestaltungsfragen beschäftigen. Er selbst bewirtschaftet seit mehreren Jahren vier eigene Schrebergärten.

„Besonders wird er über Lagerung von Äpfeln und die Pflege der Bäume Auskunft geben“, erläutert Yvonne Pilz vom Förderverein. Etwas weniger Raum solle die Apfelsortenbestimmung einnehmen. „Es wird aber durchaus Informationen über frühe und späte Sorten geben.“ Auch das weitere Programm des Kulturwinters kann sich sehen lassen.

Bis März 2016 sind alle vier bis sechs Wochen weitere Veranstaltungen geplant.