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Schwimmhalle Badebetrieb ohne Vorkommnisse

Sexuelle Übergriffe in der Schwimmhalle Burg sorgten für Aufregung. In Genthin gab es solche Vorfälle bisher nicht.

Von Simone Pötschke 26.01.2016, 17:00

Genthin l Vor großen Schlagzeilen blieb die Schwimmhalle in der Kanalstadt bisher verschont. Die Probleme, die bisher auftraten, erwiesen sich als lösbar.

Es entspreche den Tatsachen, dass einige syrische Flüchtlinge bekleidet mit Sportbekleidung ins Schwimmbecken gegangen seien, räumt Genthins Bürgermeister Thomas Barz auf Volksstimme-Nachfrage ein. Es habe auch kurze Diskussionen gegeben, als einige Besucher ihre Bahnen schwimmen wollten und Flüchtlinge das Schwimmbecken als Spaßbad nutzen. Diese Missverständnisse konnten allerdings durch die Aufsicht, aber auch durch die Betreuer in den Unterkünften ausgeräumt werden. Mit dauerhaftem Erfolg: Eine Wiederholung gab es bisher nicht. „Den Menschen, die hier ankommen, muss auch erklärt werden, wie die Dinge hier geregelt sind“, erklärt der Bürgermeister und bezieht das neben dem Badebetrieb beispielsweise auch auf die Mülltrennung oder auf das Pfandsystem.

Die Vorfälle der Burger Schwimmhalle haben allerdings der Genthiner Stadtverwaltung darüber hinaus einen zusätzlichen Handlungsbedarf signalisiert. Sie hat daraufhin die gleichen Präventionsmaßnahmen ergriffen wie die Nachbarstadt. So werden ab sofort nicht nur in den Gemeinschaftsunterkünften, sondern auch in der Schwimmhalle Merkblätter über das Verhalten und die Regeln in der Schwimmhalle vor Ort ausliegen. Darüber hinaus gibt es in der Stadt die Überlegung, den Eingangsbereich der Sport- und Schwimmhalle mit einer Videoüberwachung auszustatten. Nicht erst die Vorfälle in der Schwimmhalle Burg geben den Anstoß dazu, versicherte der Bürgermeister. „Leider gab es auch in den letzten Jahren auch andere Situationen, in denen es wichtig gewesen wäre, einen Nachweis darüber zu haben, wer zu welchem Zeitpunkt im Objekt war“. Für das Stadtoberhaupt zählt unflätiges Benehmen gegenüber dem Personal, Diebstahl und Vandalismus dazu.

Wann allerdings die Videoüberwachung installiert würde, bedürfe noch einer Prüfung der Rahmenbedingungen, unter anderem zu Fragen des Datenschutzes, machte Barz auch deutlich.

Im Zusammenhang mit den Vorfällen in der Burger Schwimmhalle und den Folgen für die Genthiner Einrichtung widersprach Genthins Bürgermeister Gerüchten, wonach Flüchtlinge kostenfrei die Sport- und Schwimmhalle nutzen könnten. Solche Gerüchte seien schlichtweg unrichtig. „Es gilt die reguläre Entgeltordnung für Besucher, ganz egal, welche Nationalität derjenige hat.“