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Waldfreunde Güsen Viel Herzblut in der Jagdhütte

Der Brand hat der Jagdhütte hat die Güsener Natur- und Waldfreunde nicht umgehauen

Von Sigrun Tausche 03.03.2016, 13:00

Güsen l Einmal nicht in der Jagdhütte, sondern im Gasthof „Zur Eisenbahn“ kamen die Güsener Natur- und Waldfreunde zusammen. Bei ihrer Jahreshauptversammlung ließen sich die Vereinsmitglieder gern einmal bedienen, anstatt – wie so oft – Gastgeber der verschiedensten Veranstaltungen zu sein.

Der Bericht von Vereinsvorsitzendem Hans-Werner Tusch fiel sehr umfangreich aus und er spendete den Mitgliedern dabei auch viel Lob, denn sie haben bereitwillig zahllose Stunden geleistet. Viele Arbeiten waren noch eine Folge des Brandes vor knapp zwei Jahren, aber auch sonst gab es jede Menge zu tun.

Erster Höhepunkt war auch 2015 die Grünkohlwanderung, die mit etwa 80 Teilnehmern durch den Güsener Wald führte. Es folgten Arbeitseinsätze zur Renovierung der Jagdhütte, und Ende März 2015 konnte sie zum ersten Mal wieder vermietet werden. „Sie ist jetzt schöner als vorher“, freut sich Tusch.

Beim Osterfeuer könnten die Besucher das erste Mal hineinschauen. Die Veranstaltung, die zusammen mit dem Förderverein der Feuerwehr durchgeführt wurde, war wieder sehr gut besucht. Zwei Wochen nach Ostern folgte eine Dankeschönveranstaltung für die Sponsoren, die dazu beigetragen haben, die Jagdhütte wieder schmuck zu machen. Sehr viele Spenden waren zusammen gekommen. Diese allein hätten freilich trotzdem nicht gereicht, wenn nicht die Forst als Eigentümer des Geländes und der Hütte einen Großteil der Kosten übernommen hätte. Eine weitere Woche später wurde ein Tag der offenen Tür veranstaltet, um allen die wiedereröffnete Jagdhütte zu präsentieren, und an diesem Tag gab es erneut eine große Spendenbereitschaft.

Anfang Juni gönnten sich die Waldfreunde einmal selbst etwas: eine Fahrt zur Müritz mit Schifffahrt und Besuch des Müritzeums.

Danach begannen die Vorbereitungen für das große Jubiläumsfest der Güsener Sportvereine „Germania“ und Güsener HC, wofür die Waldfreunde ihre Zelte zur Verfügung gestellt haben und diese auf- und abbauten.

Mit dabei waren etliche Waldfreunde auch beim 2. Elbe-Pareyer Vereinsfest im Rahmen des Elbauenfests.

Als nächstes Projekt hatte der Verein die Installation winterfester Toiletten an der Jagdhütte in Angriff genommen. Denn ursprünglich gab es Toiletten im völlig abgebrannten zweiten Haus. Dort wurde zwischenzeitlich nur eine „Sommervariante“ errichtet: zwei Toiletten und Waschbecken in kleinen Hütten über den vorhandenen Anschlüssen, allerdings nicht frostsicher.

Diese sollen auch weiterhin stehenbleiben. Direkt neben der Jagdhütte, von vorn kaum zu sehen, befindet sich jetzt ein nagelneuer, voll ausgestatteter und heizbarer Sanitärcontainer. Der ist Mitte Dezember geliefert worden – schneller als erwartet, denn vorsichtshalber hatten die Waldfreunde übergangsweise einen gebrauchten Container hingestellt. Bezahlt wurde der Toilettencontainer ebenfalls vom Landesforstbetrieb. Er soll demnächst in Eigenleistung noch etwas verkleidet werden, um ihn dem rustikalen Ensemble anzu­passen.

Zwischendurch gab es noch weitere Arbeitseinsätze. Unter anderem hat der Pavillon am Waldspielplatz ein neues Dach bekommen. Ärgerlich waren die Randale am Waldspielplatz, wobei etliches zerstört und beschädigt wurde. Das ist nun wieder in Ordnung gebracht.

Natürlich gehört auch die Pflege des Naturlehrpfads zu den Aufgaben des Vereins. Auch hier gab es Ärger: Randalierer beschädigten Tafeln auf dem Lehrpfad.

Auf dem Gelände der Jagdhütte mussten wegen des Brandes einige Arbeiten liegen bleiben, die schon lange geplant waren: An Schuppen und Unterständen sind Instandhaltungsarbeiten nötig, zum Teil müssen Dächer erneuert werden. Und ein Stück des alten Zauns zur Waldseite ist dringend zu erneuern.

Auf der linken Seite der Jagdhütte ist zum Wald hin ein neuer Zaun errichtet, ein stabiler Wildzaun. Auch das seitliche Tor ist endlich fertig.

Vor Ostern soll es hier noch einen großen Arbeitseinsatz geben, denn Berge von Laub sind zusammen zu harken. Das Osterfest beginnt wie üblich am Gründonnerstag um 17.30 Uhr (24. März) und wird zusammen mit dem Förderverein der Feuerwehr ausgerichtet.

Nächster großer Termin ist das Waldfest am 3. September. Das soll diesmal einen etwas anderen Charakter haben, kündigte Hans-Werner Tusch an. Es sollen vor allem eigene Vereine der Region als Mitwirkende angesprochen werden, und die Aktivitäten sollen sich bis solche wie Kegeln und Quadfahren weitgehend auf das Gelände der Jagdhütte beschränken, denn es sei zuletzt schon zu weitläufig gewesen.

Ein weiteres Projekt des Vereins sei es, einen neuen Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz zu pflanzen. Es soll ein Baum sein, „der den Namen verdient“, also entsprechend groß. Landfrauen und Jagdgenossenschaft wollen auch Geld dazu geben. Der genaue Standort soll mit der Gemeinde abgestimmt werden.

Eines wünschen sich die Natur- und Waldfreunde für die Zukunft dringen: neue, jüngere Mitglieder. Denn der Altersdurchschnitt werde leider immer höher, bedauerte Hans-Werner Tusch.