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Sanierung Gasleitung muss verlegt werden

Vorsicht Baustelle an der Umgehungsstraße. Bei einer Sanierung des Schmutzwasserkanals wurde ein Schaden durch eine Gasleitung entdeckt.

Von Simone Pötschke 18.03.2016, 08:00

Genthin l Unter normalen Bedingen wäre die Kanalsanierung unter einer meterdicken Erdschicht dank des sogenannten Inliner-Verfahrens unsichtbar und geräuschlos für die Außenwelt vonstattengegangen. Ein vom TAV Genthin beauftragtes Spezialunternehmen setzt dazu ein Inversionsgerüst ein. Damit wird ein Inliner, ein mit Harz getränkter Textilschlauch, über ein Förderband in ein Kopfloch in den Kanal eingezogen. Das geschieht per Wasserdruck. Der Schlauch härtet an den Innenwänden des Kanals aus.

Soweit konnte es an der Stelle Umgehungsstraße/Höhe Mühlenstraße vorerst jedoch nicht kommen. Bei Fräsarbeiten, bei denen Inkrustationen und scharfe Kanten beseitigt werden, wurde das Dilemma entdeckt: Eine bisher unbekannte Gasleitung, die unter dem Schmutzwasserkanal liegt, hat ihn mit der Zeit auch beschädigt. Wahrscheinlich wurde der Kanal schon beim Bau dieser Gasleitung bestätigt. Der dadurch entstandene Bruch wurde allerdings bisher Setzungen (Erdbewegungen) zugeschrieben.

Da dieser Schaden auch die Gasleitung stark gefährdet, wurde die Firma AVACON sofort durch den TAV benachrichtigt. Im Auftrag der AVACON wird jetzt zunächst die Gasleitung neu verlegt, um danach auch den Kanal zu reparieren. Gestern Nachmittag war die Sohle in einer Tiefe von 3.50 Meter erreicht. In den nächsten Tagen wird daran gearbeitet, die Gasleitung umzuverlegen. Bei der Kanalsanierung in der Mühlenstraße, die Leitungen stammen aus den 1930er Jahren, handelt es sich um planmäßige Arbeiten. Dazu wurden bereits im vergangen Jahr die Hausanschlüsse erneuert.

Jetzt werden zudem 13 Schächte saniert, wobei zum Gesamtumfang des Sanierungspaktes auch eine Haltung in der Breitscheid-Straße und eine weitere in der Jerichower Rosa-Luxemburg-Straße gehören. Der TAV hat für diese Arbeiten insgesamt ein Auftragsvolumen von 235 000 Euro erteilt. Der TAV Genthin ist per Gesetz dazu verpflichtet, in einem Rhythmus von zehn Jahren komplett die Schmutzwasserkanäle mit der Kamera zu befahren und so ihren Zustand zu analysieren. Seit 2012 ist das bei dem kommunalen Unternehmen bereits gängige Praxis. „Auf der Grundlage dieser Kanaluntersuchungen“, so TAV-Geschäftsführerin Loretta Kablitz, „legen wir fest, welchen Kanal wir wann sanieren und stellen dementsprechend Geld jedes Jahr in den Haushalt ein“.