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Wasserversorgung Vollsperrung in Brettin?

Der Bau einer Trinkwasserleitung von Kleinwusterwitz nach Brettin beginnt. Anwohner fürchten eine Vollsperrung.

Von Massimo Rogacki 21.05.2016, 07:00

Brettin l „Ich finde es gut, dass heute mal wieder einige Bürger den Weg zu uns gefunden haben“, sagt Brettins Ortsbürgermeister Werner Pamperin in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates. Das Interesse der Brettiner hat einen Grund. In der kommenden Woche beginnen in Kleinwusterwitz die Arbeiten zur Verlängerung der Trinkwasserleitung. An der alten Bahntrasse entlang, durch Zabakuck, Annenhof und bis in den Annenhofer Weg in Brettin.

Genau dort liegt allerdings der Knackpunkt. „Wir müssen damit rechnen, dass der Annenhofer Weg etwa vier Wochen voll gesperrt wird“, teilt Werner Pamperin mit. Es werde nach anderen Lösungen gesucht, so der Ortsbürgermeister. Die Vollsperrung sei leider die wahrscheinlichere Lösung. Die Baufirma kümmere sich um eine Umleitung, die über den Weg an der Kiesgrube führen soll. Dort sollen Schlaglöcher ausgebessert und Bäume zurückgeschnitten werden.

Ab Baubeginn werde es noch mindestens vier Wochen dauern, bis sich der Rohrverlegepflug bis nach Brettin vorgearbeitet haben wird und dort geschachtet wird, so Pamperin. Er bitte die Anwohner, große Transporte vorab zu erledigen.

Die Anwohner sind skeptisch, ob es wirklich bei einer vierwöchigen Sperrung bleiben kann. „Bei der Menge an Leitungen kann ich mir das nicht vorstellen“, befürchtet ein Mann. Ein anderer Anwohner weiß nicht, wie er in dieser Zeit mit dem Auto zu seinem Grundstück gelangen soll. Es gebe die Möglichkeit, über den Ortsteil Annenhof auszuweichen oder zeitweise über den Annenhofer Weg in Richtung Ortsmitte, so der Ortsbürgermeister.

Eine Anwohnerin kritisiert, nicht vorher informiert worden zu sein: „Von der Vollsperrung erfahre ich erst jetzt. Das ist definitiv zu spät. Man hätte vorher mit Nachbarn Lösungen finden können“, meint die Frau. Werner Pamperin kündigt an, in einer bevorstehenden Bauberatung Detailfragen klären zu wollen. So sei noch nicht geklärt, wie die Müllabfuhr in dieser Zeit abholen werde.

Vom oberen Dorf bis zum Wiesenweg sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. Notwendig wurde die aktuelle Maßnahme aufgrund des „demografischen Wandels“, sagt Dennis Klunter, Bereichsleiter Trinkwasser des Trinkwasser- und Abwasserverbandes (TAV) Genthin. „Im nördlichen Stremme-Gebiet haben wir zu große Leitungen für wenige Leute“, sagt Klunter. Dadurch fließe das Wasser sehr langsam. Ziel des TAV sei es, dass das Wasser in kurzer Zeit und in hoher Qualität beim Kunden ankomme.

Für die kommenden Jahre seien weitere notwendige Leitungsverkleinerungen geplant. Zusätzliche Kosten kommen auf die Anwohner nicht zu. „Bis zu Ihrem Wasserzähler kommt die Allgemeinheit dafür auf“, so Klunter.