Ausstellung Im Kreishaus verkehrt die Eisenbahn
Im Genthiner Plenarsaal schlagen Besucherherzen höher. Denn dort gibt es eine Modelleisenbahnausstellung.
Genthin l Es zischt, rattert und klingelt im Kreishaus in der Brandenburger Straße 100. Grund dafür ist, dass die Interessengemeinschaft Eisenbahn-Modelleisenbahn Brandenburg wieder ihre Modellbahnen in Genthin aufgebaut hat. In Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum präsentiert die Interessengemeinschaft eine Schau mit rund 30 Landschaftsmodulen in der Spurenbreite H0 (Maßstab 1:87). Darunter die früheren Strecken zur Genthiner Zuckerfabrik, nach Zabakuck und Neuermark-Lübars. „Wir steuern auch in diesem Jahr digital, was die schöne Klangkulisse erklärt“, sagt der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Jörg Schulze.
Viel Spaß hätten die knapp 20 Modeleisenbahner im vergangenen Jahr an der Genthiner Ausstellung gehabt. „Wir hätten nicht erwartet, dass es eine so große Resonanz geben würde“, freut sich Schulze immer noch über das Interesse der Genthiner. „Für uns zählt jeder Besucher, denn jedes Glänzen in den Augen der Menschen ist eine Belohnung für unsere Arbeit“, fügt Vereinsmitglied Michael Hakenholz hinzu. Er sei der Experte für Feuerwehrfahrzeuge, erläutert er. „An so einem kleinen Fahrzeug kann man schon einmal ein halbes Jahr sitzen, bevor man es vorführen kann.“
Die lange Arbeitszeit ist im Detailreichtum der Modelle begründet. Alle Fahrzeuge entlang der Strecke haben winzige Nummernschilder und Rückspiegel. „In den Ferkeltaxen genannten Zügen sehen Sie sogar den Lokführer und die Fahrgäste“, erklärt Jörg Schulze. Auch bei den Ladungen haben die Modellbauer an die typische Fracht gedacht. So zieht eine Lok Waggons mit Zuckerrüben hinter sich her. Ziel ist natürlich der Halt vor der Zuckerfabrik.
Diesmal haben die Modelbahner auch eine kleine Premiere im Gepäck. „Wir feiern das 170-jährige Bestehen der Inbetriebnahme der Strecke von Berlin nach Magdeburg mit ganz neuen Informationstafeln. Vier dieser Tafeln zeichnen die Entwicklung der Strecke nach. Daneben wird auch die Geschichte der Kleinbahn in Genthin und dem Jerichower Land gewürdigt. 18 große Tafeln informieren über diese Bahngeschichte. Auch das Eisenbahnunglück vom 22. Dezember 1939 in Genthin wird durch Tafeln aus dem Kreismuseum in Erinnerung gerufen. „Wir wollen viele Facetten der Bahngeschichte in der Region zeigen“, so Schulze.
Dazu gehören die schönen, aber auch die weniger schönen Ereignisse. Die Interessengemeinschaft hat daneben auch ein Angebot für Modellbahnfreunde und alle, die es werden wollen. Zum kleinen Preis gibt es Züge, Waggons und Ersatzteile für die heimische Bahn. Die Ausstellung ist am 17 und 18. Dezember erneut geöffnet. Jeweils ab 10 Uhr.
