1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Ersatz für 80 gefällte Bäume

Umwelt Ersatz für 80 gefällte Bäume

Der Frühling bringt Genthin 80 neue Bäume. Sie sind der Ersatz für die 2014 an der Berliner Chaussee gefällten Exemplare.

Von Kristin Schulze 10.02.2017, 10:00

Genthin l 80 Bäume sind für die neue Ortsdurchfahrt und moderne Rad- und Gehwege allein im ersten Bauabschnitt an der Berliner Chaussee gefallen. Drei Jahre danach sind nun die Planungen für die Ersatzpflanzungen abgeschlossen.

80 Bäume werden neu gepflanzt, allerdings nicht ausschließlich an der Berliner Chaussee. Die geht zwar nicht leer aus, 31 neue Bäume wird es dort geben. „Den klassischen Alleecharakter kann man aber nicht wieder herstellen“, sagt Bürgermeister Thomas Barz. Die neue Straße inklusive der Geh- und Radwege sei breiter. Außerdem grenzen Rad-und Gehweg unmittelbar an die Straße, insgesamt sei also weniger Platz für Begrünungen.

Die Auswahl der Bäume erfolgte durch das Ingenieurbüro Bischoff, das mit der Planung der Pflanzung beauftragt ist, in Abstimmung mit der Stadt. Für den Bereich Grünflächen, Bäume und Kommunalwald verantwortlich ist Anett Lucke, Ingenieurin für Garten- und Landschaftsbau.

Den Mitgliedern von Umwelt- und Bauausschuss war eine Bepflanzung innerhalb der Gemeinde wichtig. Darum hätte es auch verhältnismäßig lange gedauert. „Einen Hektar Wald aufforsten wäre schneller gegangen“, sagt Thomas Barz. „Da wir aber leere Plätze innerhalb der Gemeinde mit Grün füllen wollten, wäre das nicht so sinnvoll gewesen.“ Man hätte sich die Stadt mit Hilfe von Luftbildern von oben angeschaut und nach günstigen Plätzen für die neuen Bäume gesucht. Schaut man sich die Übersicht (siehe Infokasten) an, fällt auf, dass neben Klassikern wie Buche und Eiche auch japanische Zierkirschen oder Trompetenbäume zum Einsatz kommen.

Anett Lucke erklärt: Die Bäume wurden nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewählt. Sie müssten für das Stadtklima und den jeweiligen Standort geeignet sein. Wuchs, Erscheinung und Blüte gelte es zu bedenken. „Generell wird davon abgesehen in der Stadt und an Straßen sehr große Bäume zu pflanzen“, sagt Lucke. Gründe seien Probleme mit Anwohnern und Versorgungsträgern, Einschränkungen im Verkehr und durch die Wurzeln angehobene Beläge. So erklärt sich, warum Buchen und Eichen in der Liste nicht dominieren. „Das sind sehr große Bäume, der Platz ist in der Stadt in den meisten Fällen nicht gegeben“, so Lucke.

Am Gladauer Friedhof werden drei japanische Zierkirschen gepflanzt. So soll der Weg vom Parkplatz zum Friedhof aufgewertet werden. „Diese Bäume haben durch ihre reiche Blüte im Frühjahr einen hohen Zierwert“, sagt Anett Lucke. Ein Exot sei die Baumart nicht. „In Tucheim ist fast die gesamte Ortsdurchfahrt mit Zierkirschen bepflanzt, in Paplitz sind sie ebenfalls zu finden.“

Sechs Wildbirnenbäume sollen am Spielplatz an der Lessingstraße wachsen. Lucke erklärt: „Sie ergänzen die Streuobstwiese neben dem Spielplatz und dienen als Bienenweide.“ Vier Trompetenbäume sind am Spielplatz ebenfalls geplant. „Sie eignen sich durch den speziell ausladenden Wuchs sehr gut als künftige Kletterbäume.“

Zurück von Gladau nach Genthin: An der Berliner Chaussee vor der STAG-GmbH wurde erst der bestehende Koniferenbestand gefällt, jetzt sollen dort 15 Hainbuchen hin. Anett Lucke begründet das so: „Die Koniferen wie Kiefern wurden gefällt, um den neu zu pflanzenden Bäumen ausreichend Platz zur Entwicklung zu schaffen. Die Koniferen standen unmittelbar am Gebäude und verdeckten bereits die Fenster.“ Der Ersatz für die 80 Bäume an der Berliner Chaussee soll in diesem Frühling gepflanzt werden. Danach ist eine dreijährige Entwicklungspflege vorgesehen.

Das Thema Ersatzpflanzungen wird die Stadt auch darüber hinaus beschäftigen. Denn auch für den zweiten und dritten Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt sind Bäume gefallen. Im Herbst 2017 sollen die Ersatzpflanzungen für den zweiten Bauabschnitt (Werderstraße) erfolgen, im Frühjahr die für den dritten Abschnitt (Schollstraße). Die Kosten für die Ersatzpflanzungen teilen sich Land und Stadt.