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Schwimmhalle Eintrittspreise: Was kommt?

Auf die Genthiner kommen vermutlich erneut Preissteigerungen beim Besuch der Schwimmhalle und der Sauna zu.

Von Simone Pötschke 22.02.2017, 06:00

Genthin l Preiserhöhungen in der Schwimmhalle und der Sauna hatten im Zuge der Haushaltsdiskussion im vergangenen Jahr noch einen Bogen gemacht, weil erst kurz zuvor, im Jahr 2015, an der Preisschraube gedreht wurde. Das war der Wille des Stadtrates. Dass die Preisdebatte trotzdem unausweichlich sein würde, war unter den Stadträten gesetzt. Wenn für die Sauna nun ein Eintritt von 7.50 Euro beschlossen würde, klettert die Kostendeckung für die Sauna auf 50 Prozent und eine Erhöhung für Schwimmhalle und Sauna nach der Beschlussvorlage erreicht einen Deckungsgrad von 44 Prozent.

Rückblick: Die Kostenerhöhung im vergangenen Jahr verlief nicht sorgenfrei. Denn aus den geplanten Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Ticketpreise für die Schwimmhalle ist nichts geworden. Stattdessen gingen die Besucherzahlen zurück, 2016 kamen nach der Preiserhöhung 1257 Besucher weniger als zum Vorjahr in die Schwimmhalle.

Neben der demografischen Entwicklung machte die Stadt eben auch die Preiserhöhungen dafür verantwortlich. Aber es gab auch positive Entwicklungen. Das Frühschwimmen wurde besser angenommen und immer mehr junge Menschen nutzten die Schwimmhalle. Trotzdem bricht sich unausweichlich unter dem großen Kostendruck eine weitere Preiserhöhung für die Schwimmhallen-Besucher Bahn. Eine gewisse Sonderrolle nehmen noch die Konditionen für die Sauna-Besucher ein.

Nachdem die Beschlussvorlage den Rechnungsprüfungs- und Finanzausschuss passierte, stimmten auch die Mitglieder des Hauptausschusses einer weiteren Erhöhung des Schwimmhallen-Eintrittspreises um 50 Cent zu. Lediglich Birgit Vasen von der Fraktion Die Linken gab zu bedenken, dass die Fraktion noch zu dem Thema beraten werde. Gleichwohl könne sie sich mit der Beschlussvorlage bezüglich der Schwimmhalle anzufreunden.

Für die größte Fraktion im Stadtrat, der CDU, sprach sich Andreas Buchheister - konform mit der Verwaltungs- Beschlussvorlage - für eine Anhebung des Schwimmhallen-Eintritts um weitere 50 Cent aus. Alle nachfolgenden Karten bauen dann in der Preisgestaltung darauf auf. Aber: Ein Plus um 50 Cent bei der Saunanutzung, so wie in der Beschlussvorlage aufgeführt, wäre nach dem Dafürhalten der CDU „viel zu wenig“. Der Eintritt der Sauna soll nach Vorschlag der CDU um einen Euro angehoben werden. Birgit Vasen (Die Linke) hakte hier ein: „Da könnte ich mitgehen.“

Unaufgeregt zeigte sich auch die SPD-Fraktion, deren Vorstellungen Helmut Halupka vortrug. „Eigentlich liegen bei der Schwimmhalle unsere Vorstellungen höher als die der CDU, aber mit dem Vorschlag können wir mitgehen“. Bei der Sauna ist für die SPD ein Kartenpreis-Einstiegspreis bei 7.50 Euro oder sogar 8 Euro denkbar. Das findet auch die Unterstützung von Horst Leiste, unterstrich Helmut Halupka.

Die „Kröte“, die Preise für die Saunanutzung ebenfalls um 50 Cent zu erhöhen, schluckten die Auschussmitglieder aller Fraktionen allerdings nicht. Dafür sorgte in erster Linie Franz Schuster von der Ländlichen Wählergemeinschaft Fiener. Auch bei dieser Hauptausschusssitzung blieb er seiner Forderung treu, dass die Stadt den Betrieb der Sauna als eine freiwillige Leistung einzustellen habe.

Schuster hatte sich auf die Sitzung des Hauptausschusses vorbereitet und argumentierte mit Zahlen. Dabei ging er davon aus, dass die etwa 150 Stammgäste 52 Wochen jährlich einmal die Sauna nutzen würden. Während der kostendeckende Eintrittspreis 12.52 Euro betragen würde, zahle der Saunabesucher bisher sechs Euro für die Einzelkarte. Damit, so Schuster, buttere die Stadt Genthin pro Jahr 49 000 Euro für den Betrieb der Sauna zu. Das mache immerhin 326 Euro pro Besucher aus. „Ich habe dafür kein Verständnis, wenn ich sehe, dass die Stadt Genthin für 3900 Euro für das Vereins- und Kulturleben ihrer Ortsteile zahlt. Diese Zahlen stehen in keinerlei Verhältnis zueinander.“

Schwimmhalle und Sauna machen das Angebot einer Stadt attraktiver, hielt der Grüne Lutz Nitz entgegen. Die Preise in die Höhe zu treiben, käme für ihn einer kalten Schließung gleich. Würde es den Leuten zu teuer, bilden sei Fahrgemeinschaften und fahren in Einrichtungen der Nachbarstädte. Andy Martius (CDU-Fraktion) bedauerte abschließend, dass die aktuelle Beschlussvorlage (Variante 4) nicht schon im Jahr 2015 angepackt worden sei.

Dann hätte man ein wenig Beständigkeit für die Bürger bei den Eintrittspreisen gehabt und nicht „ständig häppchenweise“ Erhöhungen. So hätte man jetzt belastbarere Zahlen. So gebe es jetzt Vorgänge und Tendenzen, beispielsweise über zukünftige Besucherzahlen, die wieder neu bewertet werden müssten. Während sich die Mitglieder des Hauptausschusses auf eine Preiserhöhung um 50 Cent in der Schwimmhalle einigen konnten, wurde die Preisgestaltung für die Sauna auf Vorschlag des Bürgermeisters bis zur Stadtratssitzung ausgeklammert.