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Ausstellung Erinnerungen an Schulgeschichte

Der Förderverein Genthiner Stadtgeschichte hat mit den Vorbereitungen für eine neue Ausstellung zum Thema Schulgeschichte begonnen.

Von Mike Fleske 26.04.2017, 11:00

Genthin l Eine historische Schulbank, eine Lesefibel, eine historische Schiefertafel sind nur einige der möglichen Exponate, die ab Oktober in der Ausstellung „Bildung als Schlüssel zur Welt“ zu sehen sein könnten. Vom 1. Oktober 2017 bis zum 31. Januar 2018 soll die Sonderschau zu sehen sein. Derzeit bereiten die Mitglieder des Fördervereins Stadtgeschichte gemeinsam mit Kreismuseumsleiterin Antonia Beran die Ausstellung vor. „Wir nutzen dafür unsere bekannten Räume für Sonderausstellungen in der oberen Etage“, kündigt Antonia Beran an.

Neben zahlreichen Exponaten soll es auch Erinnerungen an berühmte Pädagogen geben, die einst in Genthin gewirkt haben. Denn seinerzeit gab es mit dem Lehrerseminar in Genthin auch eine Ausbildungsstätte für angehende Volksschullehrer. Ein bekannter Reformpädagoge und Absolvent des Lehrerseminars sei Otto Bernhard Wendler gewesen, erläutert Antonia Beran. Er war der erste Vorsitzende des Schriftstellerverbandes Sachsen-Anhalt und Förderer von Brigitte Reimann.

„Auch Johannes Gillhoff oder der ehemalige Leiter unseres Hauses Otto Vogeler sind zwei Lehrkräfte, an die ebenfalls erinnert werden könnte“, führt die Museumsleiterin aus. In erster Linie solle aber die Entwicklung des Bildungswesens im 20. Jahrhundert in der Region dokumentiert werden, so die Fördervereinsvorsitzende Lisa Wolf. „Die Bildung hat sich auch immer mit den politischen Systemen verändert.“ So solle eine Entwicklung vom Kaiserreich, über die Weimarer Republik, die Zeit des Nationalsozialismus, in der DDR und der Bundesrepublik bis nach der Wiedervereinigung abgebildet werden.

„Wir wollen durch Textbeiträge, Exponate, Lehrmittel sowie Fotos und Dokumente die Besucher zur Auseinandersetzung mit der Einheit von Bildung und Erziehung anregen“, kündigt Lisa Wolf an. Am Rande soll es dabei auch um die Veränderungen an den Schulstandorten gehen. Die Umbrüche an den Schulen zu zeigen, sei auch ein Ziel der Ausstellung. Dafür sind neben den Fördervereinsmitgliedern auch ehemalige Lehrer beteiligt, die unter anderem Fachbeiträge zuliefern werden. „Einiges davon soll nicht nur der Volksstimme zur Verfügung gestellt werden, sondern auch in einem Begleitband erscheinen“, plant die Fördervereinsvorsitzende.

Ein weiteres Element der Ausstellungszeit sollen Begleitveranstaltungen sein. So wird Antonia Beran eine historische Schulstunde, wie es sie um 1900 gegeben hat, vorbereiten. Wie eine solche Veranstaltung aussehen kann, haben sich die Fördervereinsmitglieder im vergangenen Jahr während eines Besuches im Schulmuseum Reckahn (bei Brandenburg) angesehen. Außerdem ist ein von gat-Chef Eckhard Neumann geleitetes Kolloquium zur Schulpolitik geplant. Hier sollen Vertreter aus Politik und Schule, aber auch Lehrer, Eltern und Schüler ins Gespräch gebracht werden.

„Wir werden in den kommenden Monaten die Ausstellung weiter ausarbeiten und sind dankbar für Hinweise oder auch historische Ausstellungsstücke“, sagt Lisa Wolf. Sprechzeit des Vereins ist jeweils der dritte Dienstag im Monat. Das nächste Mal am 16. Mai. Von 10 bis 14 Uhr ist ein Vereinsmitglied in der Lindenstraße 5 vor Ort.