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Ausstellung Föhn am Staubsauger und leuchtende Socken

Eine Wanderausstellung zur Energiegeschichte ist im Genthiner Rathaus zu sehen. Sechs historische Exponate reichern die Schau an.

Von Mike Fleske 01.12.2016, 05:00

Genthin l Eine Wanderausstellung zum Thema „Energiegeschichten“ mit historischen Exponaten ist im Genthiner Rathaus zu sehen. „Genthin ist die erste Station der Wanderausstellung“, erläuterte Franka Simon, Bereichsleiterin Kommunalmanagement bei der Avacon. Der Energieversorger betreibt in Hannover ein Museum für Energiegeschichte. „In Genthin sehen Sie nun eine Essenz der niedersächsischen Dauerausstellung“, fügte Ralf Baumgarten, zuständiger Fachmann für die Exponate hinzu.

Eine erste Einführung in die Wanderausstellung gab der Leiter des Energiemuseums Tim Müller: „Hier haben wir einen Staubsauger aus den 30er Jahren, er beseitigte nicht nur Schmutz und Staub, sondern konnte gleichzeitig die Haare trocknen.“ An der Düse, bei der beim Staubsauger die Abluft entweicht, wurde der Föhn angeschlossen. „Allerdings waren die Staubfilter nicht so ausgereift, sodass den Leuten der Staub in die Haare gepustet wurde.“ Konsequenz: Die Erfindung verschwand relativ schnell wieder vom Markt.

Kurios ist auch die Geschichte des beleuchteten Stopfpilzes für Strümpfe. „Der sollte nicht helfen, Löcher zu finden, sondern machte dünne Stellen im Socken sichtbar.“ Kurios ist nicht nur der Stopfpilz selbst, sondern auch sein Erfinder. Kein Geringerer als der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer hat das Schätzchen erfunden.

Sechs solcher Originalstücke aus der Zeit von 1877 und 1954 werden in der Ausstellung gezeigt. Auch ein Telefon mit Zugnummernschalter, oder zwei Gasbügeleisen sind zu sehen. Daneben gibt es eine Reihe von Schautafeln, etwa zur Edison-Tonwalze oder der Entwicklung der Elektrizität. „Die Ausstellung ist für alle Besucher interessant, besonders aber für Schüler, denen gestopfte Socken oder Wählscheibentelefone völlig fremd sind“, sagt Avacon-Kommunalreferent Klaus Schmekies.

Der Energieversorger habe auch deshalb Genthin als ersten Ausstellungsort gewählt, da man mit einer Niederlassung mit mehr als 60 Mitarbeitern vor Ort zu finden sei. „Wir freuen uns, dass wir eine solche Schau anbieten können“, fand Bürgermeister Thomas Barz, der die Ausstellung angeregt hatte.

Bis zum 31. Januar 2017 sind die Exponate zu den Öffnungszeiten des Genthiner Rathauses (Montag und Donnerstag 9 bis 12 Uhr und 13 bis 15 Uhr, dienstags 9 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr sowie freitags 9 bis 12 Uhr) zu sehen. Einen Aufruf startet zudem Ralf Baumgarten: „Für unser Museum in Hannover benötigen wir ein Handrührgerät „RG 28“ aus DDR-Zeiten.“ Dieses Gerät sei bis 1989 hergestellt worden und durchaus ein Kultobjekt, das man gern dauerhaft präsentieren möchte.

„Viel Geld können wir nicht bezahlen, aber es gibt ein kleines Präsent.“ Die Volksstimme legt für den Stifter eine Tasse, ein kleines Schreibset und einen Taschenrechner obendrauf. Angebote können an Klaus Schmekies via E-Mail klaus.schmekies@avacon.de oder telefonisch unter 0 39 33 / 82 21 3 02 84 abgegeben werden.