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Begleitausschuss Was 2017 besser zu machen ist...

Der Blick des Begleitausschusses für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ geht nach von.

Von Mike Fleske 30.10.2016, 06:00

Genthin l Während der jüngsten Sitzung des Begleitausschusses für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, stand die Diskussion um künftige Schwerpunkte im Jahr 2017 im Fokus. Die zuständige Regiestelle hatte darauf aufmerksam gemacht, dass der Bereich „Kampf gegen den Rechtsextremismus“ in den vergangenen beiden Jahren eine eher untergeordnete Rolle gespielt habe.

Im Jahr 2015 hatten sich Genthin, Jerichow und Elbe-Parey im Rahmen des Bundesprogrammes zu einer sogenannten Partnerschaft für Demokratie zusammengeschlossen, in deren Rahmen, der Begleitausschuss über die Vergabe der Fördermittel entscheidet.

„Wir hatten zwar eine Reihe von guten Anti-Gewalt-Projekten, Aktionen zur Demokratieförderung und im Bereich der Willkommenskultur“, stellte Gabriele Herrmann von der Fachstelle in Genthin fest. Sie räumte ein, dass dies auch der Tatsache geschuldet sei, dass es zum Themenbereich „Rechtsextremismus“ keine Antragsstellungen gegeben habe. Eine gute und empfohlene Möglichkeit seien Theateraufführungen.

Gabriele Herrmann wies zudem darauf hin, dass im Bundestagswahljahr auch der Bereich Rechtspopulismus ein stärkeres Gewicht bekommen solle. „Wir müssen überlegen, wie wir die Diskussionen um die AFD oder um Pegida begleiten können.“ In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Thomas Barz auf die steigende Zahl von sogenannten Reichsbürgern hin. „Diese sind nicht per se Rechts, sondern haben ganz unterschiedliche Ansichten und Ausrichtungen, die auch den rechten Rand streifen.“

Stärker in den Vordergrund soll im kommenden Jahr auch die Vernetzung mit Vereinen in der Region vorangetrieben werden. „Wir möchten dabei auch Heimatvereine oder Fördervereine einbinden“, kündigte Herrmann an.

„Im kommenden Jahr sollen auch die Sekundarschulen und die Oberstufe berücksichtigt werden.“ Grundschulleiter Ingo Doßmann nannte die neue Ausrichtung begrüßenswert.

Er erläuterte, dass die Einrichtungen Projektanträge nach ihrem Bedarf stellen. „In der Grundschule haben wir weniger Bezug zu Bereichen wie Rechtsextremismus, sondern eher zu Möglichkeiten, wie wir Auseinandersetzungen unter den Kindern verhindern.“ Das sei ein Grund, warum sehr stark auf Anti-Gewalt-Projekte wie etwa „Sophie wehrt sich“ oder dem Besuch des Magdeburger KiJu-Teams gesetzt werde.

Christoph Grothe, Mitarbeiter der Diakonie, schlug vor, dass bei Projekten mehrere Kommunen eingebunden werden sollten. „Wir haben wenig Aktionen, bei denen zwei oder alle drei beteiligten Kommunen zusammenarbeiteten“, stellte er fest und schlug vor, dass auch diese Möglichkeit stärker berücksichtigt würde.

Schulsozialarbeiterin Ines Blachney begrüßte einen Vorschlag, wonach Schulleiter zu einer Runde ins Rathaus eingeladen werden sollen, um über die Möglichkeiten für Projekte im Rahmen von „Demokratie leben“ informiert zu werden. „Oft besteht die Furcht, dass der Aufwand bei der Antragsstellung und der Nachbereitung sehr hoch ist, vielleicht gibt es Hinweise, wie hier abgeholfen werden kann.“ Sie merkte auch an, dass im Schulalltag ein umfangreicher Lehrplan zu erfüllen sei, mit dem sich zusätzliche Projekte oft schwer einfügen ließen.

Die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Stefanie Glomm, schlug vor, dass Projekte in den Unterricht integriert werden könnten. „Vielleicht ist es denkbar, den Geschichts- oder Sozialkundeunterricht mit Projekten zu verknüpfen.“

Die Vorschläge werden nun in ein Konzeptpapier eingearbeitet. Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich eine Erhöhung der Fördersumme geben. 2016 konnte die Partnerschaft für Demokratie in Genthin, Jerichow und Elbe-Parey über Mittel in Höhe von rund 65000 Euro verfügen.

Allerdings müssen in diesem Jahr Mittel in Höhe von rund 5000 Euro an den Fördermittelgeber zurückgegeben werden, da im Oktober keine Projektanträge mehr eingereicht wurden.

Im Bereich der Kleinprojekte stehen im sogenannten Aktionsfonds noch rund 2200 Euro zur Verfügung. Kurzfristig können noch Mittel für fünf bis sechs Projekte bis zu einer Fördersumme bis 400 Euro beantragt werden.

Ansprechpartnerin ist Gabriele Herrmann unter 03933/80 56 27 oder der E-Mail: info@bibliothek-genthin.com.