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Beückenfreigabe Wieder freie Fahrt nach Bergzow

Endlich freie Fahrt über die Genthiner Brücke, die über den Parchener Bach in Richtung Bergzow führt.

Von Simone Pötschke 21.07.2016, 15:48

Genthin l Künstliche Fahrbahn-Verengungen und große Schilder, deren Beachtung erst ein sicheres Überqueren der Brücke für Verkehrsteilnehmer ermöglichten, gehören nun entlang der K 1205 der Vergangenheit an. Die offizielle Freigabe der Brücke nahm gestern Mittag im Beisein von Bauausführenden und Gästen aus der Verwaltung Landrat Steffen Burchhardt (SPD) vor. Der Ersatzneubau über den Parchener Bach entspricht nun allen vorgegebenen Standards.

Wieder einmal sei ein großes Stück gelungen, stellte der Landrat zufrieden fest. In einem kurzen Rückblick erinnerte er daran, dass an eine Sanierung der alten Brücke nicht mehr zu denken gewesen wäre. „Wir standen kurz vor einer roten Karte.“ Starke Schädigungen und eine eingeschränkte Tragfähigkeit des Bauwerks drängten den Landkreis zum Handeln. So habe dieses Projekt anderen gegenüber den Vorzug erhalten, sagte Burchhardt. Der Landrat hob, kurz bevor er das Freigabe-Band durchschnitt, die Tatsache hervor, dass diese Brücke eine wichtige Anbindung zur Region Parey darstelle.

Bei der alten Brücke handelte es sich um eine Plattenbrücke mit Walzträgern in Beton. Das Bauwerk war aus der Sicht von Fachleuten substantiell stark geschädigt und eine wirtschaftliche Instandsetzung nicht mehr möglich. Die im Juli 2014 durchgeführte Brückenprüfung konnte nur noch mit einer Zustandsnote von 3,5 abgeschlossen werden. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, wurde die Geschwindigkeit im Näherungsbereich der Brücke auf 30 km/h herabgesetzt und Betongleitwände aufgestellt. Der Beginn der Planung für den Ersatzneubau erfolgte im Frühjahr vergangenen Jahres. Mit den vorbereitenden Bauarbeiten wurde dann im Oktober 2015 begonnen. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens beliefen sich auf zirka 660 000 Euro. Mit 80 Prozent wurde der Brückenneubau aus dem Mehrjahresprogramm 2016 bis 2019 gefördert.

Das sind die Details aus fachlicher Sicht: Konstruktiv bildet der Überbau des Brückenneubaus eine schiefwinklige Stahlbetonplatte mit einer Stützweite von acht Metern, welche auf den Unterbauten aufliegt. Die Konstruktionshöhe beträgt 55 bis 62,8 Zentimeter, wobei die Unterseite der Platte horizontal ausgebildet wird. Die Gesamtüberbaubreite beträgt 9,90 m. Die Unterbauten bilden kastenförmige Widerlager mit Parallelflügeln, wobei der nordwestliche Flügel gekrümmt ausgebildet ist. Die Unterbauten sind mit einer Spundwand gegen Unterspülungen gesichert. Diese sind nach Herstellung der Fundamente und Widerlager auf Höhe der Fundamentkante unter Wasser bei einem Tauchereinsatz abgebrannt worden.

Die unter Vollsperrung laufenden Bauarbeiten, Beginn war am 1. März, brachten erhebliche Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer. So musste der Verkehr weiträumig über Parchen umgeleitet werden. Letztlich verspätete sich die Fertigstellung aufgrund der vielen Regentage um zirka sechs Wochen.