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Jugendfeuerwehr Eine Erfolgsgeschichte

Gute Nachrichten in der Genthiner Jugendfeuerwehr: 14 Mitglieder hat diese Ende 2016. Das sind doppelt so viele wie vor zwei Jahren.

Von Kristin Schulze 28.12.2016, 00:01

Genthin l Die Werbeoffensive der Genthiner Feuerwehr zeigt Wirkung. Mit Plakaten und Infotagen wurden Mitglieder für die Jugendfeuerwehr gesucht. Auch im Genthiner Kino hört man vor jeder Filmvorstellung erst einmal die Stimme von Stadtwehrleiter Achim Schmechtig.

„Wir brauchen dich“, sagt er im Trailer. Bei der Weihnachtsfeier der Jugendfeuerwehr konnte er nun wieder zwei neue Mitglieder in deren Reihen begrüßen. Der zwölfjährige Tim Dake und der zehnjährige Jan Robert Majakowski haben ihre Mitgliedsausweise bekommen und sind nun ganz offiziell Bestandteil der Genthiner Wehr.

„Die Nachwuchsarbeit ist sehr wichtig für uns, damit wir auch in Zukunft einsatzfähig bleiben“, sagt Schmechtig. Verantwortlich für besagte Nachwuchsarbeit sind die Jugendwarte Stephan Rehbein und Vanessa Raschke. Seit etwa zwei Jahren sind die Krankenschwester und der Stahlwerker ein Team, unterstützt werden sie von Thomas Schäfer und Jan Niemann.

Ein überaus erfolgreiches Quartett, denn die Mitglieder haben sich von Anfang 2015 bis heute von 7 auf 14 verdoppelt. Vier Mädchen und zehn Jungs trainieren nun regelmäßig auf dem Gelände der Genthiner Feuerwehr an der Geschwister-Scholl-Straße.

„Interessant fand ich die Feuerwehr schon immer“, sagt Neumitglied Tim Dake. Durch einen Freund sei er dann einfach mal mitgegangen und dabei geblieben. Jan Robert Majakowski ergänzt: „Ich mag es in der Gruppe zu arbeiten und möchte gerne anderen helfen.“

Dazu wird er bei der Genthiner Jugendfeuerwehr ausreichend Gelegenheit haben. Die Gruppe kommt alle zwei Wochen am Freitag zusammen. „Im Winter steht vermehrt Theorie auf dem Programm“, erklärt Stephan Rehbein. Im Sommer geht es dann an die praktischen Übungen.

„Fahrzeuge, Schläuche, Knoten... Wir führen die Jugendlichen spielerisch an alles heran, was man bei der Feuerwehr wissen muss.“ Doch Jugendfeuerwehr ist mehr als Nachwuchsgewinnung für den Einsatz.

„Nicht zuletzt ist es für die Jugendlichen auch eine kostenlose und interessante Freizeitgestaltung“, sagt Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Im Sommer wird in Zabakuck gezeltet, auch der Mützeler Herbstlauf hat einen festen Platz im Kalender. Gemeinschaft und Sport werden groß geschrieben. Teamarbeit kennzeichnet auch die Weihnachtsfeier. Es gibt Kaffee und Kuchen, danach wird zusammen eingekauft und ein Menü für den Abend gekocht.

Zu der kleinen Feier ist auch Genthins Bürgermeister Thomas Barz gekommen. „Die Feuerwehr ist ein besonderes Hobby, weil sie an etliche Verpflichtungen und Prüfungen geknüpft ist.“ Als Zeichen der Anerkennung spendiert Barz der Jugendwehr einen gemeinsamen Ausflug ins Genthiner Kino.

Dass eine funktionierende Nachwuchsarbeit nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Die im Dezember 1992 gegründete Jugendfeuerwehr musste im Jahr 2003 aufgelöst werden. „Keine Mitglieder und kein Jugendwart“, führt Achim Schmechtig als Gründe an.

Seit 2009 geht es wieder aufwärts. Heute sagt Achim Schmechtig: „Es ist herzerfrischend zu sehen, was für eine schöne Truppe ihr geworden seid.“ Sechs Mitglieder legten 2016 erfolgreich die Jugendflamme ab. Das ist ein Ausbildungsnachweis in Form eines Abzeichens für Jugendfeuerwehrmitglieder, der in drei Stufen gegliedert ist.

Weiteres Wachsen der Jugendwehr ist durchaus erwünscht. Wer zwischen 10 und 16 Jahre alt ist und Interesse an der Feuerwehr hat, ist willkommen. Jugendwehren gibt es auch in den Ortschaften Schopsdorf, Tucheim, Mützel und Parchen. Die Tucheimer Wehr ist darüber hinaus die einzige mit einer Kinderwehr für Mädchen und Jungen ab sechs Jahren.