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Fördermittel Geldgeber für Sanierungen gesucht

Für die Sporthallen Uhland und Berliner Chaussee sowie die Kita Käthe-Kollwitz in Genthin werden Fördermittel benötigt.

Von Kristin Schulze 24.05.2017, 10:00

Genthin l In Genthin sollen einige Einrichtungen saniert werden. Das ist wegen der angespannten Haushaltslage nur mit Fördergeldern möglich. Mit Hilfe von Stark-III-Mitteln sollen Baumaßnahmen an der Kindertagesstätte Käthe-Kollwitz sowie an den Turnhallen Uhland und Berliner-Chaussee realisiert werden. Damit beschäftigt sich der Bau- und Vergabeausschuss am Montag. Das Gremium wird darüber befinden, ob die Anträge zur Stark-III-Förderung bestätigt werden. Wenn die Fördergelder bewilligt werden, muss die Stadt Genthin auch einen Eigenanteil aufbringen.

Alle Anträge liegen mittlerweile bei der Investitionsbank LSA vor. Voraussetzung war eine Stellungnahme der Kommunalaufsicht des Landkreises. „Diese liegt zwischenzeitlich in positiver Form vor, was mich sehr freut“, sagt Bürgermeister Thomas Barz.

Was würde ein positiver Fördermittelbescheid nun für die Einrichtungen bedeuten?

Für die Kita Käthe-Kollwitz wurden alle förderfähigen Leistungsanteile in den Antrag eingearbeitet. Im Detail bedeutet das die Sanierung der Fassade inklusive Außenwanddämmung und Austausch der Fensterbänke, die Abdichtung und Dämmung der Wandflächen im Keller, die Installation einer Sonnenschutzanlage, der Austausch der Heizungsanlage, die Erneuerung von Blitzschutzanlage, Fallrohren und der Außen-WC-Anlage, Pflasterarbeiten an den Zuwegungen, eine Fahrradüberdachung, ein beschränkt barrierefreier Zugang sowie eine Fluchtbeleuchtungsanlage. Kosten würde die Sanierung etwa 790.000 Euro. Die Stadt müsste 30 Prozent, also etwa 237.000 Euro, bezahlen

 Weil die Turnhalle an der Berliner Chaussee vorrangig von Vereinen genutzt wird, ist nur die energetische Sanierung förderfähig. Die Kosten für eine Maßnahme dürfen zudem die Grenze von einer Million Euro nicht überschreiten. Für die Halle wurde aber ein Gesamtbedarf von 1,4 Millionen Euro ermittelt. Deshalb wurden allgemeine Sanierungsziele sowie die Sanierung der Sanitäranlagen zurückgestellt. Sie sollen über den kommunalen Haushaltsanteil gesichert werden. So ergeben sich Gesamtkosten von 991.000 Euro, von denen 145.000 die Stadt zu tragen hätte. Inklusive wäre eine neue Glasfassade, die Außenwanddämmung der Turnhalle sowie die Dämmung des Seitendachs, eine neue Heizung und Lüftung mit Wärmerückgewinnung, eine energieeffiziente Elektroanlage, Brandschutzmaßnahmen sowie ein barrierefreier Hallenbereich.

Für die Sportanlage an der Berliner Chaussee hat die Stadt neben Stark III noch einen weiteren „Fördertopf“ aufgetan. Mit Hilfe des Programms „Sachsen-Anhalt-Sportstättenbau“ besteht die Möglichkeit, die Sanierung vorhandener Sportanlagen, welche hauptsächlich von Vereinen genutzt werden, zu fördern. Hier gibt es Zuwendungen von bis zu 50 Prozent. Bereits 2015 und 2016 wurden Anträge von der Stadt gestellt und vom Land abgelehnt. Ein Wiederholungsantrag soll im September 2017 eingereicht werden. Er beinhaltet die Sanierung folgender Bereiche: Rasenspielfeld mit Flutlichtanlage, Volleyballfeld, Laufbahn, Hoch- und Weitsprung-, Diskus- und Hammerwurf-, Zaun-, Kugelstoß- und Tribünenanlage sowie die Parkplätze mit Bepflanzung. Die Gesamtkosten werden auf 1,2 Millionen Euro geschätzt. Wenn Fördermittel fließen, dann ist mit 50 Prozent, also etwa 600.000 Euro, zu rechnen. Für die Stadt verbliebe ein Eigenanteil von knapp 600.000 Euro. Wenn die Fördermittel bewilligt werden, ist dieser im Nachgang abzusichern.

Für die Turnhalle Uhland würden 914.000 Euro fällig, auf die Stadt entfielen 108.000 Euro, der Rest würde, bei Bewilligung, durch Stark-III-Mittel bezahlt.

Hier soll eine Dachdämmung der beiden Seitenschiffe erfolgen, außerdem ist die Sanierung der Fassade und die Erneuerung des Sportbodens vorgesehen, neue Türen und Fenster sind geplant, es soll eine energiesparende Beleuchtungsanlage installiert werden, die tageslicht- und anwesenheitsabhängig funktioniert, die Sanierung der Heizung und Lüftungstechnik ist ebenfalls geplant. Außerdem soll ein Teilbrandschutz realisiert werden. Weitere Bestandteile der Maßnahme sind die Hausalarmierung, die Sicherheitsbeleuchtung sowie eine barrierefreie WC-Anlage.

Die Haushaltssperre, die der Bürgermeister nach den Klagen der Fienerdörfer gegen die Steuererhöhungen verhangen hatte, würde diese Anträge laut Barz nicht tangieren. „Anträge können natürlich trotzdem eingereicht werden“, so Barz. „Wichtig dafür ist die Zustimmung der Kommunalaufsicht, die wir haben und die bedeutet, dass der Kreis es uns angesichts der Haushaltslage zutraut, den Eigenanteil aufzubringen.“ Laut Barz wäre es sogar möglich, falls die Fördermittel kurzfristig bewilligt würden, die Maßnahmen trotz der Sperre durchzuführen.

Fakt sei unabhängig von der Haushaltssperre, dass die Sanierungen nicht ohne Fördermittel durchgeführt werden können. Barz kritisiert in diesem Zusammenhang die Herangehensweise des Landes. „Wenn die Fördermittelbescheide alle gleichzeitig rausgehen, vergeben viele Kommunen zeitgleich die Bauaufträge. Das führt nicht zu guten Preisen“, so Barz, der für eine Staffelung solcher Bescheide durch das Land plädiert.