1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. „Zusätzliche Parkflächen schaffen“

Forderung „Zusätzliche Parkflächen schaffen“

Wird die Parkzeit auf dem Platz am Genthiner Kino begrenzt? Heute entscheidet der Stadtrat.

Von Mike Fleske 26.11.2015, 13:00

Genthin l Im Sechserpack stand die Belegschaft der Zahnarztpraxis Rübener am Dienstag in der Genthiner Lokalredaktion. Sie nutzten ihre Mittagspause, um ihren Unmut gegenüber dem Vorschlag der Stadt zu artikulieren, eine begrenzte Parkdauer auf dem Parkplatz neben dem Kino einzuführen.

„Es gibt in der Stadt zu wenig Dauerparkplätze“, machte Caterina Prüfer, Mitarbeiterin der Zahnarztpraxis, ihrem Unmut Luft. „Der Kinoparkplatz ist die einzige Möglichkeit, mein Auto nah am Arbeitsplatz abzustellen.“ Problem sei, dass der Bereich bereits morgens um 7 Uhr völlig belegt ist. Denn viele Mitarbeiter umliegender Geschäfte und Dienstleister würden die Parkfläche nutzen, um ihre privaten Fahrzeuge dort abzustellen. „Die Parkplätze am Bahnhof sind morgens auf beiden Seiten belegt“, pflichtet Nicole Götze ihrer Kollegin bei.

Dass nur zeitlich befristete Parkplätze in der Nähe der Bahnhofstraße zur Verfügung stehen sollen, sei auch ein Problem für die Patienten. „Bei bestimmten Behandlungen halten sich die Patienten zwei bis drei Stunden in der Praxis auf, die hätten dann auch das Problem, dass sie ein Knöllchen riskieren“, findet Nicole Götze. Die Stadt sollte dringend Flächen für das lange Parken schaffen.

Diese mit Parkgebühren zu belegen, halten die Frauen für falsch. „Wenn ich pro Tag einen Euro zahlen sollte, wären das für mich 20 Euro im Monat und 120 Euro im Jahr, das sehe ich nicht ein“, findet Caterina Prüfer. Andere Volksstimme-Leser ließen der Redaktion ihre Meinung auf elektronischem Wege zukommen. „Als Berufspendlerin bin ich auf Parkmöglichkeiten am Bahnhof angewiesen“, schrieb Andrea Kießwetter. In den letzten Jahren seien die Parkmöglichkeiten für Pendler ohnehin schon reduziert worden. „Die einzige Alternative ist der Parkplatz am Kino.“

Um das Parkproblem zu umgehen, nutzte die Pendlerin auch schon den Bus--Nahverkehr der Linie 746. Die Ankunftszeit am Bahnhof sei dabei aber so knapp kalkuliert, dass schon bei einer kleinen Verzögerung der Zug abgefahren sei. Sollte der Stadtrat sich für eine begrenzte Parkzeit aussprechen, plädiert sie für zusätzliche Parkflächen. „Ansonsten besteht die Gefahr, dass weitere Zugpendler gänzlich auf den Pkw umsteigen und sich in die Kolonne der Autos, besetzt mit nur einer Person, einreihen“, befürchtet sie.

Gleich mehrere Vorschläge machte der Genthiner Lutz Buchheister für zusätzliche Parkplätze in Genthin. So könnte man am ehemaligen Bahnübergang Mützelstraße beginnen und bis zum Bahnhof die Straße nutzen, Verhandlungen mit der Bahn führen und die alte Laderampe bis zum Gleis kaufen. Ist der Wildwuchs abgeholzt, könnte es eine neue Straße bis zur Kreuzung Bahnhofstraße geben, die links und rechts so viele Parkplätze wie möglich in Längs-, Quer- oder Schrägaufstellung bietet.

Platz für Parkbuchten gebe es auch, wenn man das Grundstück des altes Wehrkreiskommandos samt Anbau vom Landkreis kauft und abreißt.

Eine weitere Variante: „Die Gaststätte Zur Post kaufen, abreißen und Parkplätze anlegen“, sagt Buchheister.

Im Vergleich zu anderen Städten sei es für Genthin sehr unglücklich, im Umfeld des Bahnhofs so viel verwahrloste Flächen zu haben, obwohl Pendler und Tagesgäste dringend Parkplätze benötigen, so Buchheisters Fazit.

Heute Abend entscheidet nun also der Stadtrat, ob es zu einer Parkzeitverkürzung kommt.