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Friedhof Wiesen-Urnengräber geplant

Auf dem Friedhof in Güsen soll jetzt eine Fläche für Wiesen-Urnengräber ausgewiesen werden.

Von Sigrun Tausche 03.06.2016, 19:00

Güsen l Seit 2010 hat sich Helmut Walter, der unter anderem viele Jahre Gemeindekirchenratsvorsitzender im Dorf und zudem im Sportverein sehr aktiv ist, darum bemüht, auch für die letzte Ruhestätte seiner Mitbürger etwas zu tun – eine Fläche für Wiesen-Urnengräber auf dem Friedhof einzurichten. Denn er weiß, dass der Wunsch nach einer Alternative, die Angehörige nicht mit aufwändiger Grabpflege belastet, bei immer mehr Menschen da ist, zugleich aber auch das Bedürfnis besteht, dass eine Erinnerung an den Verstorbenen bleibt.

Güsens Orstbürgermeister Dr. Helmut Preuß bestätigt: „Der Trend geht wieder weg von anonymen Bestattungen hin zu Wiesen-Urnengräbern mit Tafeln, auf denen der Name sowie Geburts- und Sterbejahr stehen.“

Nun endlich ist es soweit, dass eine solche Möglichkeit auf dem Güsener Friedhof geschaffen wird. Der Güsener Ortschaftsrat hat sich ebenfalls dafür eingesetzt, und vom Gemeinderat gab es nun grünes Licht. Preuß zeigt die entsprechende Fläche. „Die vorbereitenden Arbeiten hat Helmut Walter durchgeführt“, betont er. Auf einer ausreichend großen Fläche zwischen vorhandenen älteren Gräbern hat sich bereits ein dichter Rasen entwickelt.

„Es wird eine halbanonyme Grabstätte sein“, erklärt Preuß. „Das heißt, die Urnen werden auf einer Fläche von je einem Quadratmeter beigesetzt, und wie werden an der hinteren Seite eine etwa 2,50 Meter hohe Mauer errichten, an der Granitplatten mit Namen und Daten der Verstorbenen angebracht werden.“

Es werde zwei verschiedene Plattengrößen geben: für Ehepaare und für Einzelpersonen. Diese Platten sollen dann über den Bestatter gleich mit bestellt werden.

Das Anbringen der Namensplatten an einer Mauer habe gegenüber dem Anbringen auf der jeweiligen Grabstelle einen großen Vorteil: Die Pflege des Rasens sei einfacher, weder möglicherweise herausragende Kanten noch abgestellte Blumen behindern das Mähen.

Die Rasenfläche werde mit Ketten abgeteilt, so dass sie zwar betreten werden kann, aber die Bestattungsfläche doch vom Wegbereich abgegrenzt ist. Am Rande entlang soll man nach hinten zur Mauer gelangen können. Vor dieser werde eine Fläche gepflastert, auf der dann Gebinde und Blumen abgelegt werden können.

Die Fläche sei groß genug, dass sie etwa 20 Jahre lang ausreicht, erklären die Männer. Da eine Liegezeit von 20 Jahren veranschlagt werde, könne dann wieder von Neuem mit Bestattungen begonnen werden. Ansonsten gebe es auch noch genügend weitere verfügbare Flächen auf dem Friedhof, um bei Bedarf noch eine Erweiterung vorzunehmen.

Voraussichtlich in der letzten Juniwoche solle es dazu noch eine Info-Veranstaltung geben, kündigt Helmut Preuß an. Dazu sind dann alle Einwohner, die sich genauer informieren wollen, willkommen. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

Für den Kauf des Materials zur Errichtung der Mauer ist Geld in den Elbe-Pareyer Haushalt eingestellt worden. Die Arbeiten sollen in Eigenleistung ausgeführt werden. Dafür konnten Helmut Walter und Dr. Helmut Preuß bereits Helfer gewinnen, die bereit sind, mit anzupacken.

„In diesem Zuge wollen wir auch die Bänke auf dem Friedhof in Ordnung bringen“, kündigte Preuß an. Die Bänke sind zwar soweit noch in Ordnung, aber es wäre nur eine Frage der Zeit, bis sie morsch werden. Denn Farbe ist fast gar keine mehr drauf. Sie sollen deshalb auseinandergeschraubt, ordentlich grundiert und neu gestrichen werden.