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Genthin Fördergeld für Anti-Gewalt-Projekt

Drei Projekte brachte der Begleitausschuss für das Bundesprogramm „Demokratie leben“ bei der jüngsten Sitzung auf den Weg.

Von Mike Fleske 14.01.2016, 12:00

Genthin l Neues Jahr und frisches Geld für Demokratie- und Toleranzprojekte in Genthin, Jerichow und Elbe-Parey. Die drei Kommunen sind seit dem vergangenen Jahr in einer lokalen Partnerschaft für Demokratie zusammengeschlossen und fördern eigenständig Projektanträge. In diesem Jahr wurden 55 000 Euro aus dem Bundesprogramm bereitgestellt. Dazu kommt erstmals ein 20-prozentiger Eigenanteil der beteiligten Kommunen, sodass für Projekte letztlich 66 000 Euro zur Verfügung stehen. Während seiner ersten Sitzung im neuen Jahr brachte der für Mittelvergabe zuständige Begleitausschuss drei Projekte auf den Weg. Mit 10 000 Euro wurde der diesjährige Aktionsfonds ausgestattet, aus dem Projektträger wie Vereine, Organisationen, aber auch Einzelpersonen, Mittel bis zu 400 Euro beantragen können.

Dazu gehören kleinere Veranstaltungen wie Aufführungen oder Vorträge, die sich mit dem Themenbereich Demokratie und Toleranz oder gegen Extremismus, Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit richten. Des Weiteren wurde eine erneute Förderung für die Werkstatt in der Uhlandstraße bewilligt. Mit rund 3400 Euro wird die Weiterführung der Werkstatt im Guericke-Jugendhaus bis Mitte des Jahres gesichert. Dort hat der Kultur- und Freizeitverein Süd V den Anwohnern und Flüchtlingen die Möglichkeit geschaffen, mit Holz und Metall zu arbeiten sowie Fahrräder zu reparieren. Über die gemeinsame Hobby-Arbeit soll ein Austausch zwischen den Anwohnern erreicht werden.

„Mittlerweile sind die Räume hergerichtet und verschiedene Werkzeuge angeschafft worden“, berichtete Gabriele Herrmann von der lokalen Koordinierungsstelle. In den kommenden Wochen läge der Schwerpunkt der Werkstatt auf Holzarbeiten und es gäbe auch bereits Teilnehmer am Werkstattangebot, das dienstags und donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr zur Verfügung steht.

Mit rund 2500 Euro wurde ein Projekt des Reit- und Fahrvereins Schlagenthin im Hort der Kita Am Märchenwald gefördert. Kita-Leiterin Jeaninne Weiss und Mitarbeiterin Yvette Marquard stellten das Anti-Gewalt-Projekt vor, das mit rund 50 Kindern während der Winterferien im Hort durchgeführt werden soll. „Wir haben festgestellt, dass die Kinder oft nicht in der Lage sind, Konflikte verbal zu lösen“, erläuterte die Kita Leiterin eine Beobachtung, die zur Projektidee geführt hat. Gemeinsam mit den Mitarbeitern und den Kindern der 1. bis 4. Klasse sei ein mehrtägiges Programm erarbeitet worden, zu dem neben Workshops auch künstlerische Betätigungen gehören.

Mithilfe von externen Fachleuten wird das Thema Gewalt aus verschiedenen Perspektiven aufgearbeitet. So soll nicht nur die Gewalt der Kinder untereinander, sondern auch Gewalt gegen Kinder thematisiert werden. „Die Kinder sollen lernen, Gefahrensituationen zu erkennen und gefährliche Situationen zu vermeiden“, erklärte Yvette Marquard. Ein Kernstück der Projekttage ist ein Kreativblock mit der Künstlerin Ulrike Schmieder aus Jerichow und der Sozialpädagogin Bärbel Riedel. „Dabei sollen künstlerische Schutzschirme gestaltet werden.“ Die Kinder werden gemeinsam Regenschirme zu Kunstobjekten machen, die später auch in einer Ausstellung gezeigt werden sollen. Das gesamte Projekt solle zudem dokumentiert und auch nach außen präsentiert werden.