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Gnadenhof Auf Tuchfühlung mit Esel und Pferd

Die Herbstferien nutzen Erzieher und Kinder des Hortes Schlagenthin für einen Besuch des Gnadenhofes der Familie Koerver.

Von Mike Fleske 15.10.2016, 07:00

Schlagenthin l „Die ist aber süß“, riefen die Hort-Kinder wie aus einem Mund. In kleinen Gruppen durften sie sich den jüngsten Neuzugang auf dem Schlagenthiner Gnadenhof anschauen. Zum ersten Mal trafen die jungen Besucher auf Eselin Flora. Sie ist zwei Wochen alt und die Tochter von Eseldame Emma. „Sie kam trächtig auf den Hof und deshalb gab es Nachwuchs“, erläuterte die ehrenamtliche Mitarbeiterin Jana Lippmann. Um die 70 Tiere, darunter Pferde, Ponys, Esel, Hühner und Katzen leben auf dem Anwesen am Ortsrand.

Vor 15 Jahren hatte es Familie Koerver erworben und ausgebaut. Nicht alle Tiere sind alt oder krank, manchmal können sich ihre Besitzer nicht mehr um sie kümmern. „Die Besitzerin von Emma musste umziehen und so kam das Tier nach Schlagenthin.“ Bei den Kindern kommen die Tiere immer gut an. „Ich war schon viermal hier“, erzählt Bruno, der seinen Bruder Hannes im Schlepptau hatte und ihm fachkundig einiges über die Tiere erzählen konnte. Denn für Hannes, der im Sommer in die Schule kam, war der Besuch eine Premiere. „Wir haben zu Hause auch viele Tiere, Katzen, Fische und auch mal einen Hund.“

Somit kennen die Kinder das ländliche Leben ganz genau. „Das ist ganz schön aufregend“, sagt Annie, die gemeinsam mit einigen anderen Mädchen bei Schimmelstute Lady eingefunden hat. Ganz brav stand das große Tier auf der Wiese. „Mittlerweile ist sie vollständig erblindet“, erklärt Jana Lippmann. Davon abgesehen erfreue sich die Stute bester Gesundheit. Regelmäßig werde Lady herumgeführt. Viel Zeit nehmen sich die Mitarbeiter für die Pflege der Tiere. Dazu gehört auch das Füttern oder das Ausmisten der Ställe. Damit waren während der Besuchszeit der Kinder die Jungs beschäftigt.

„Die haben sich schon darauf gefreut“, berichtet Erzieherin Peggy Czwikalowski. Der Kontakt zum Gnadenhof bestehe seit Jahren. Regelmäßig stünden Besuche auf dem Programm. „Wir möchten den Gnadenhof und die Arbeit des betreuenden Vereins unterstützen“, begründet Peggy Czwikalowski. Dazu gehörten auch einige Futterspenden, die die Gruppe mitgebracht hatte. Der Ausflug zu den Tieren war aber nicht der einzige Höhepunkt für die Hortkinder in den Herbstferien.

Im Genthiner Kino schauten sie in der vergangenen Woche auch den Film „Findet Dorie“, es wurden gemeinsam Kartoffelchips hergestellt und in der Schlagenthiner Sporthalle gab es eine Uni-Hockey-Vorführung von SV Chemie Genthin-Spielern. „Das wollten wir unbedingt mal sehen und fanden das ganz toll“, berichteten die Kinder. Die Aktionen waren unter anderem Teil des Projektes „spielzeugfreie Zeit“, bei dem sich die Kinder mit anderen Dingen beschäftigen sollten als mit dem üblichen Spielzeug. Alltäglichen Dingen wie Pappkartons, Papier, Farben, Holzmaterialien, Werkzeugen oder Decken werden so kreativ bearbeitet oder zweckentfremdet.