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Grünschnitt Warten auf Entscheidungen

In Parchen läuft eine Unterschriftenaktion gegen die vermeintliche Schließung des Grünschnittplatzes, die im November erfolgen soll.

Von Simone Pötschke 11.10.2016, 10:00

Parchen l Etwa 180 Bürger haben sich bisher in die Unterschriftenlisten gegen die Schließung des Grünschnittplatzes in Parchen eingetragen. Und es werden garantiert mehr, sind die Initiatoren, ein Freundeskreis um Anke Gottschling, sicher. Wer sich an der Aktion beteiligen will, findet die Listen beispielsweise im Ort an der Tankstelle und beim Bäcker. Die Parchener treibt die Sorge um, nach der Schließung des Grünschnittsammelplatzes nur noch in Genthin bei der AJL den Grünschnitt entsorgen zu können. „Das kann doch nicht sein, dann landet das Grünzeug wieder im Wald, den Weg nach Genthin nehmen die Wenigsten auf sich“, sagt Anke Gottschling.

Die Unterschriften, die den Erhalt des Grünschnitt-Sammelplatzes in Parchen fordern, sollen später dem Landrat übergeben werden. Im Genthiner Rathaus wird diesbezüglich mit gebremstem Schaum gefahren. Die Stadt betreibt auf der Grundlage einer Vereinbarung zunächst bis zum nächsten Jahr die Grünschnittplätze. Dem Vernehmen nach, so Bürgermeister Thomas Barz, soll die Vereinbarung voraussichtlich verlängert werden.

Er gab gegenüber der Redaktion zur Auskunft, bisher nicht über eine Unterschriftensammlung unterrichtet worden zu sein. Rückblende: Mit dem 1. Oktober vergangenen Jahres war eine Übergangsphase für die Neuregelung der Grünschnittsammelplätze im Landkreis in Kraft getreten. Für die Zeit bis zum 1. März nächsten Jahres wird die Abgabe von Grünabfall auf den regionalen Grünschnittplätzen wie in Parchen, Gladau und Tucheim sowie in vier Kleinannahmestellen möglich sein. Insofern, sagte Henry Liebe, Mitarbeiter der Kreisverwaltung, sei die Schließung des Parchener Grünschnittplatzes im November vermutlich nur saisonal mit der zu Ende gehenden Vegetationsperiode zu erklären.

Die Grünschnittplätze beschäftigen jedoch weiter die Kommunalpolitik: Mit dem vom Kreistag beschlossenen Abfallentsorgungskonzept werden die Verbraucher ab März 2017 den Grünschnitt zwar weiter abladen können, allerdings gegen eine Gebühr. Dies soll sowohl für die vier Wertstoffhöfe in Burg, Genthin, Ziepel und Parey als auch für die Grünschnittplätze gelten. Solche Überlegungen waren bereits im Zuge der Diskussion um das Abfallentsorgungskonzept entwickelt worden.

Kreissprecherin Claudia Hopf-Kossmann äußerte sich gestern zu dem Thema zunächst dahingehend, dass es hinsichtlich der Anzahl und der Orte der Grünschnittplätze ab Mitte des Jahres 2017 noch keine abschließende Entscheidung gebe. „Über die Abfallgebühren entscheidet der Kreistag voraussichtlich noch in diesem Jahr. Die Entsorgung des Grünschnitts auf den noch festzulegenden Plätzen wird aber nicht mehr in der Kalkulation der allgemeinen Abfallentsorgung enthalten sein.“