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Grundschule Inklusion - mehr als ein Schlagwort

Die Mitglieder des Bildungsausschusses besichtigten die Grundschule Uhland in Genthin. Die anderen Grundschulen der Stadt sollen folgen.

Von Mike Fleske 13.09.2016, 07:00

Genthin l Mit dem Rundgang durch die Uhland-Schule begann der Kulturauschuss eine Reihe von Besuchen in den Grundschulen der Stadt. „Wir wollen uns vor Ort über den Stand in den Einrichtungen informieren und schauen, wo läuft etwas gut und wo liegt etwas im Argen“, begründete der Ausschussvorsitzende Gordon Heringshausen (CDU) den ungewöhnlichen Sitzungsort des städtischen Gremiums. Schulleiterin Angelika Wiegmann führte gemeinsam mit ihrer Kollegin Manuela Hahnke und der Hortleiterin Gabriele Jerkowski die Besucher durch das Haus und über das Gelände.

Problematisch sei, dass es keinen barrierefreien Zugang zur Schule gebe. „Hier würden wir uns eine Überarbeitung wünschen“, machte Angelika Wiegmann deutlich. Auch die Überdachung am Eingang sei in die Jahre gekommen. Beim Hort sei die Treppe zu schräg für eine Rampe, fügte Gabriele Jerkowski hinzu. Im Schulgebäude seien viele Räume sehr gut ausgestattet. Als Beispiel dafür präsentierte die Schulleiterin den Klassenraum der 4a.

Besonders gut ausgestattet seien die Schülerküche und der Sportraum, die vom Hort genutzt werden. Nicht optimal sei dagegen der Zustand des Essensraumes im Keller. „Hier haben wir mit bunten Bildern an der Wand schon ein wenig gestalten können“, so Wiegmann. Diese farbigen Gestaltungselemente unter anderem mit Motiven aus dem Dschungelbuch oder mit Uhli, dem Schulmaskottchen, gibt es auf so gut wie allen Etagen. Vor der Tür sind Mauerbereiche von den Schulkindern mit einem Künstler gemeinsam gestaltet worden. Kritisch bewertete die Schulleiterin den Zustand der Aula.

„Hier ist die Bestuhlung in die Jahre gekommen.“ Der Raum wirke zu dunkel. „Aber wir sind froh, dass wir einen solchen Veranstaltungsort haben.“ Lob von der Schulleiterin gab es für die energetische Sanierung und die komplette Ausstattung mit Brandschutztüren. Ein Thema war in dieser Begehung die viel diskutierte Sporthalle. „Wir wissen um den Zustand des Gebäudes, aber Sie wissen auch um die Lage der Stadt“, fügte Bürgermeister Thomas Barz (parteilos) hinzu. Wiegmann erläuterte auch einige Hintergründe zur Arbeit der Schule, die eng mit dem DRK-Hort verbunden ist. Die Grundschule sei eine von 20 zertifizierten Einrichtungen im Land mit inklusivem Leitbild.

Seit dem Schuljahr 2003/04 wird ein Unterricht mit Förderschullehrern angeboten, individuelle Lehrkonzeptionen wurden erstellt. Derzeit unterrichten neun Lehrer und zwei Förderkräfte 169 Kinder in neun Klassen. Unter den Schülern sind auch Kinder, die durch Hörschwäche, ADHS oder geistige Behinderung eingeschränkt sind und speziell gefördert werden. „Auch 14 Kinder mit Migrationshintergrund werden geschult“, erläuterte Förderschullehrerin Manuela Hahnke. Oberste Priorität habe, dass jedes Kind in der Schule individuell die Unterstützung erhalte, die die Fähigkeiten jedes Einzelnen zur Entfaltung bringe. „Jedes Kind ist anders und hat andere Stärken, die wollen wir fördern“, so Hahnke. Das geschehe durch umfangreiche Unterrichtsangebote, aber auch durch eine sehr gute Hortbetreuung. Seit 2004 gibt es diesen Bereich, schilderte Gabriele Jerkowski. „Begonnen haben wir mit 70 Kindern, heute sind es 131.“

Die Knallgrenze sei bei 140 Kindern erreicht, mehr dürfen es auch nach den Vorgaben nicht sein. „Dann ist der Lärmpegel aufgrund der Raumbeschaffenheit zu hoch.“ Nicht zuletzt deshalb gibt es viele Aktivitäten im Freien, von Sportangeboten wie Fußball oder Bogenschießen über den Verkehrsgarten bis hin zum Schulgarten reichen die Angebote.

Daneben gibt es Schach,- Musik- Tanz- und Werkkurse. Mit dem Konzept habe sich die Einrichtung einen guten Leumund erworben. „Wir arbeiten gern hier, die Kinder an dieser Schule bringen auch uns alle immer wieder ein ganzes Stück weiter.“